Josef Pröll folgt Wilhelm Molterer als ÖVP-Boss nach. Geht es nach dem Wiener Mandatar Ferdinand Maier nicht die einzige Konsequenz.
Der Wiener ÖVP-Abgeordnete Ferdinand Maier forderte nach dem Rücktritt seines Parteichefs Wilhelm Molterer die breite Erneuerung des gesamten Teams.
ÖSTERREICH: Was muss nach dem Wahldebakel der ÖVP am Sonntag
geschehen?
Ferdinand Maier: Wir brauchen hier ganz einfach nur
den Wahlkampfslogan herzunehmen und zu zitieren: Es reicht! Wir brauchen
einen Neustart und nicht Stillstand. Und zwar so schnell wie möglich. Hier
darf nicht länger analysiert und gewartet werden, hier braucht es schnell
Veränderung und rasche Entscheidungen.
ÖSTERREICH:
Heißt das, dass jetzt mehrere neue Personen an die Spitze der Volkspartei
kommen müssen?
Maier: Klar sind dazu neue Personen nötig.
Denn in der Politik ist heutzutage Management-Kompetenz wichtig. Gusenbauer
hat bei der SPÖ als Regierungschef nichts zusammengebracht, weil ihm trotz
Intelligenz Managementfähigkeit fehlte. Und für die ÖVP heißt das:
Management-Defizite der ÖVP-Spitze, die bestanden haben, müssen nun durch
Erneuerung im Sinne eines kompetenten Managements ersetzt werden. Dazu muss
jemand die Partei führen, der weiß, wie die ÖVP tickt, der die
Länderorganisationen und die Teilorganisationen kennt und der Erfahrung in
Regierungsfunktionen hat. Auf konkrete Namen will ich mich da aber nicht
einlassen.
ÖSTERREICH: Reicht der Rücktritt Wilhelm
Molterers aus für diese Erneuerung?
Maier: Ich rede hier
nicht nur von einer Person, sondern man muss das gesamte Team erneuern.
ÖSTERREICH:
War klar, dass auch Schüssel seine Funktion als Klubobmann anbietet?
Maier:
Das Team von Wilhelm Molterer umfasst natürlich auch den Klubobmann. Dieser
muss ja wieder gewählt werden. Und angesichts der Tatsache, wie er den Klub
gemanagt hat, meine ich nicht, dass er bei der Wahl rasenden Zuspruch hätte.