Nur noch fünf Prozentpunkte trennen die Rechtsaußen vom französischen Präsidenten.
Paris. Noch vor einem Monat hatte es so ausgesehen, als würde Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei den Präsidentschaftswahlen alle seine Gegner locker abhängen. Aber wenige Tage vor dem ersten Wahlgang schmilzt der Vorsprung von Macron auf seine rechtsextreme Herausforderin Marine Le Pen, die wiederum zulegt.
Laut jüngster Ipsos-Umfrage (1.500 Befragte vom 30. März bis 2. April) liegt Macron nur noch bei 26 Prozent, Le Pen käme demnach auf 21 Prozent.
Der Linksaußen Jean-Luc Mélenchon kommt auf 15,5 Prozent, der rechtsextreme Éric Zemmour auf elf Prozent und die Kandidatin der Républicain (Schwesterpartei der ÖVP) auf neun Prozent. Die Kandidatin der Sozialdemokraten, die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, erreicht in der Umfrage überhaupt nur erbärmliche zwei Prozent.
Dabei hatte Macron am Anfang des russischen Angriffskrieges in der Ukraine noch profitiert und lag in Umfragen bei über 30 %.
Während Le Pen – die älteste Tochter des rechtsextremen Parteigründers Jean-Marie Le Pen – aufgrund ihrer langjährigen Pro-Putin-Haltung und der Konkurrenz von Zemmour unter Druck war.
In einer möglichen Stichwahl am 24. April ist es zwischen Macron und Le Pen noch knapper. Laut einer am Montag veröffentlichten Erhebung von Harris Interactive stimmten dabei 48,5 Prozent der Befragten für die Chefin der Partei Rassemblement National, 51,5 Prozent für Macron und seine Partei La République en Marche.
Le Pen setzt auf moderateren Kurs und Teuerung
Alarm. Aber Le Pen – deren Nichte Marion Maréchal den noch extremeren Zemmour unterstützt – setzte im Wahlkampf auf einen moderateren Kurs und ein „linkes“ Arbeitsprogramm. Sie punktet mit Ängsten wegen der massiven Teuerung.
Hauptstadt. In Paris läuten nun wegen des zweiten Wahlgangs am 24. April die Alarmglocken. Laut Umfragen liegt Le Pen in der Hauptstadt nur mehr vier Prozentpunkte hinter Macron, da sie den Großteil der Wähler von Zemmour, Teile von Mélenchon und Pécresse hole.