Dipl. Verstimmung

Gaddafi dreht der Schweiz das Öl ab

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Funkstille zwischen Bern und Tripoli. Nach der Verhaftung von Hannibal al Gaddafi in Bern gibt es Streit zwischen Libyen und der Schweiz.

Nach der diplomatischen Krise zwischen Libyen und der Schweiz wegen der vorübergehenden Festnahme von Hannibal Gaddafi, dem Sohn des libyschen Revolutionsführers Muammar Gaddafi, in Genf hat Libyen am Donnerstag angekündigt, seine Öllieferungen an die Schweiz "bald" einzustellen. Das teilte die staatliche libysche Schifffahrtsgesellschaft mit. Libyen ist der wichtigste Rohöllieferant der Schweiz.

Die Büros von Schweizer Firmen in Libyen sind am Donnerstag geschlossen geblieben. Zwei Schweizer sind seit Samstag in Libyen in Polizeigewahrsam. Laut dem Berner Außenamtssprecher Jean-Philippe Jeannerat müssten die beiden nach libyschem Recht nach sechs Tagen freigelassen werden, sollte keine Anklage gegen sie erhoben werden. Außenministerin Micheline Calmy-Rey protestierte am Mittwoch gegen die Maßnahmen.

Hannibal Gaddafi und seine Ehefrau sind in Genf wegen einfacher Körperverletzung, Drohung sowie Nötigung zweier Hausangestellter angeklagt. Sie waren am vergangenen Dienstag in einem Fünf-Sterne-Hotel festgenommen und nach zwei Nächten in Polizeihaft gegen Kaution freigelassen worden.

Foto: (c) Reuters

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