"Kriegstreiber"

Gaddafi reitet Attacke gegen Israel

Teilen

Libyens Revolutionsführer ruft zu Schließung israelischer Botschaften in Afrika auf.

Libyens Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi hat als Vorsitzender der Afrikanischen Union (AU) zur Schließung aller israelischen Botschaften auf dem afrikanischen Kontinent aufgerufen. Israel stecke "hinter allen Konflikten in Afrika", sagte Gaddafi am Montag in Tripolis zum Auftakt eines außerordentlichen AU-Gipfeltreffens am Vorabend der Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag seiner Machtergreifung.

"Israel schuld"
Schuld an der Gewalt in Afrika sei die Einmischung "ausländischer Mächte", die die Ressourcen des Kontinents plündern wollten, sagte Gaddafi. Vor allem Israel schüre Konflikte. Israel hatte zu Jahresbeginn, zehn Jahre nach der Herstellung diplomatischer Beziehungen, seine Botschaft in Mauretanien schließen müssen. Damit hatte Nouakchott auf die israelische Militäroffensive im Gazastreifen reagiert.

Sondergipfel
An dem Gipfel in Libyen nimmt auch der sudanesische Machthaber Omar al-Bashir teil. Gegen ihn hat der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) Haftbefehl erlassen, weil in der Region Darfur seit 2003 nach UNO-Schätzungen über 300.000 Menschen gewaltsam umgekommen sind. Regimetreue arabische Janjaweed-Reitermilizen terrorisieren dort die ansässige Bevölkerung. 2,5 Millionen Menschen wurden vertrieben, eine Viertelmillion flüchtete über die Grenze in den Tschad. Die Verantwortung für Vertreibung, Mord und Vergewaltigung trage an erster Stelle Bashir, hatte der Haager IStGH festgestellt.

Die Präsidenten von Nigeria, Südafrika und Senegal sagten ihre Teilnahme an dem Sondergipfel ab. Der Beginn verzögerte sich um mehrere Stunden, Gründe dafür wurden nicht angegeben. Kurz vor der Eröffnung sagten Sierra Leone, Malawi und Nigeria weitere Kontingente für die AU-Friedenstruppe in Somalia zu. Das gab AU-Kommissionspräsident Jean Ping (Gabun) bekannt. Ping hatte eine Aufstockung der Truppen auf die ursprünglich geplanten 8000 Soldaten gefordert. Bisher sind nur 5000 Mann in Somalia stationiert, wo radikale Islamisten eine großangelegte Offensive gegen die international anerkannte Übergangsregierung gestartet haben.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten