Irak

Geständnis nach Anschlägen aufgetaucht

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Bei der blutigen Anschlagserie kamen mehr als 100 Menschen ums Leben.

Vier Tage nach der Anschlagsserie mit mehr als 100 Toten haben die irakischen Streitkräfte am Sonntag das Geständnis eines mutmaßlichen Drahtziehers der Bluttat veröffentlicht. Zuvor war scharfe Kritik an Sicherheitslücken laut geworden, und Abgeordnete hatten Ermittlungen gefordert um zu klären, wie die Attentäter Kontrollstellen in der Nähe von Regierungsgebäuden passieren konnten. Die Männer hätten Bestechungsgelder von mehreren tausend Dollar gezahlt, erklärte der Verdächtige in seinem Geständnis.

Bei dem Mann handele es sich um ein ranghohes Mitglied der Baath-Partei von Saddam Hussein, der vor seinem Anwalt und der Staatsanwaltschaft gestanden habe, erklärten die Streitkräfte. Der 57-Jährige floh nach eigenen Angaben im Juli 2006 nach Syrien und kehrte ein Jahr später in den Irak zurück. Er habe in der Stadt Mukdadiya, 90 Kilometer nördlich von Bagdad, die Baath-Partei wiederbeleben wollen, erklärte er.

Gesamtes Netzwerk festgenommen
Nach Militärangaben ist der Sunnit der Drahtzieher eines der Autobombenanschläge vom Mittwoch. Das gesamte Netzwerk, das für zwei Anschläge auf das Außen- und Finanzministerium verantwortlich war, sei festgenommen worden, sagte Militärsprecher Kassim al-Moussawi. Weitere Geständnisse sollten in den kommenden Tagen veröffentlicht werden.

Bei der Anschlagsserie am Mittwochvormittag wurden mindestens 101 Menschen getötet und mehrere hundert verletzt. Ministerpräsident Nuri al-Maliki machte das Terrornetzwerk Al-Kaida und Anhänger Saddam Husseins verantwortlich. Die US-Truppen zeigten sich besorgt wegen der Bluttaten. US-Generalstabschef Mike Mullen sagte am Sonntag dem Fernsehsender CNN, möglicherweise seien die Anschläge ein Anzeichen für künftige sektiererische Gewalt im Irak.

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