Eine spektakuläre Entdeckung im Mittelmeer: Forscher haben das Wrack eines antiken Partyschiffs vor der Königsinsel Antirhodos gefunden. Es zeigt, wie die Mächtigen der Antike bereits auf Luxus-Schiffen feierten.
Das mehr als 35 Meter lange und sieben Meter breite Schiff wurde in rund sieben Metern Tiefe im Hafen der versunkenen Königsinsel Antirhodos entdeckt.
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Es war mit etwa 1,50 Metern Sediment bedeckt, als Forscher des Europäischen Instituts für Unterwasserarchäologie (EIASM) das Wrack untersuchten. Auf dem Kielbalken fanden sie griechische Inschriften, die das Schiff auf die erste Hälfte des ersten Jahrhunderts datieren.
Zu dieser Zeit war Alexandria nicht nur die Hauptstadt Ägyptens, sondern auch eine der prunkvollsten Städte der Antike. Sie war bekannt für ihre beeindruckenden Paläste, Tempel und den 130 Meter hohen Leuchtturm von Pharos, eines der sieben Weltwunder der Antike. Der Reichtum der Stadt spiegelte sich auch in diesem Schiff wider: Es war mit einer luxuriösen Kabine ausgestattet und wahrscheinlich mit Rudern angetrieben.
Bereits der Historiker Strabo, der Alexandria etwa 30 Jahre vor der Geburt Jesu besuchte, berichtete von solchen Luxusschiffen. Diese schwimmenden Paläste wurden vom Königshof für Ausflüge genutzt und waren bekannt für ihre ausgelassenen Feiern, bei denen Flöten gespielt und hemmungslos getanzt wurde. Besonders legendär waren die Partys, bei denen Kleopatra angeblich Julius Cäsar die Sehenswürdigkeiten Ägyptens zeigte.
Das Wrack liegt weniger als 50 Meter von der Ausgrabungsstätte des Isis-Tempels entfernt und könnte rund um 50 n. Chr. versunken sein, als Erdbeben und Flutwellen die Küste zerstörten. Der Fund liefert spannende Einblicke in das luxuriöse Leben der antiken Herrscher und deren Leidenschaft für prunkvolle Feiern auf dem Wasser.
Das Wrack wird jedoch nicht gehoben, sondern soll auf dem Meeresgrund bleiben. Frank Goddio, der leitende Archäologe bei EIASM, erklärte, dass man sich an die Vorgaben der Unesco halte, die es für besser hält, die Überreste unter Wasser zu belassen, wie die deutsche "Bild" berichtet.