In Kalifornien werden gleichgeschlechtliche Ehen nach einer Volksabstimmung wieder verboten.
Die Bürger des US-Staates stimmten in einem Referendum mehrheitlich für die Abschaffung der Homo-Ehe, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Demnach votierten nach der Auszählung von 95 Prozent der Stimmen 52,1 Prozent der Wähler in dem Westküsten-Staat für das Verbot der Homo-Ehe und 47,9 Prozent dagegen.
Die Kalifornier stimmten am Dienstag nicht nur über den künftigen US-Präsidenten ab, sondern auch über einen Verfassungszusatz, der Ehen auf Beziehungen zwischen Mann und Frau beschränkt. Auch in Arizona und Florida waren die Gegner der Homo-Ehe bei ähnlichen Referenden für eine Verankerung eines Verbots von Homo-Ehen erfolgreich. Homosexuellen-Aktivisten mussten auch in Arkansas eine Niederlage einstecken: Dort dürfen unverheiratete Paare künftig keine Kinder adoptieren oder in Pflege nehmen. Das Gesetz zielte ausdrücklich auf Schwule und Lesben ab.
Das Oberste Gericht von Kalifornien hatte erst vor wenigen Monaten den Weg für die Homo-Ehe freigemacht. Im Mai kippte es das Ergebnis einer ähnlichen Volksabstimmung aus dem Jahr 2000, bei der sich 61 Prozent der Kalifornier gegen gleichgeschlechtliche Eheschließungen ausgesprochen hatten. Kalifornien war damit nach Massachusetts der zweite US-Staat, der Partnerschaften von Homosexuellen der Ehe zwischen Mann und Frau vollkommen gleichstellte. Einige weitere Staaten lassen eingetragene Lebenspartnerschaften zu. Gegner dieser Praxis erwirkten jedoch genügend Unterschriften, um die Volksabstimmung zu erwirken.
Rechtliche Fragen offen
Das kalifornische Votum wirft nun
rechtliche Fragen auf, denn seit Juni haben sich nach einem Bericht der "Los
Angeles Times" bereits 18.000 Lesben und Schwule in Kalifornien das Ja-Wort
gegeben. Darunter waren auch einige Prominente wie die US-Talkshowqueen
Ellen DeGeneres. Sie heiratete im August ihre Freundin, die Schauspielerin
Portia de Rossi.
Mit 62 Prozent war die Ablehnung gleichgeschlechtlicher Ehen in Florida am größten.