In Virginia und und New Jersey setzte sich der republikanische Kandidat durch.
Genau ein Jahr nach dem historischen Wahlsieg von US-Präsident Barack Obama hat dessen demokratische Partei bei den Gouverneurswahlen in Virginia und New Jersey Niederlagen einstecken müssen. In beiden US-Staaten konnten Republikaner die Wahl für sich entscheiden. Im traditionell eher konservativen Südstaat Virginia gewann Bob McDonnell die Abstimmung gegen den Demokraten Creigh Deeds - mit einem deutlichen Vorsprung von rund 20 Prozent, wie aus ersten in der Nacht zu Mittwoch veröffentlichten Hochrechnungen hervorging. "Ich bin bereit, Ihnen zu dienen", sagte McDonnell in seiner Siegesrede.
Im Ostküstenstaat New Jersey, der eigentlich eine Hochburg der Demokraten ist, erhielt der unerwartet starke Republikaner Chris Christie nach ersten Hochrechnungen eine knappe Mehrheit vor dem demokratischen Amtsinhaber Jon Corzine.
Stimmungsbarometer für Kongresswahlen
Die Urnengänge galten
als Stimmungsbarometer für den US-Präsidenten vor den Kongresswahlen im
nächsten Jahr. Im Vorjahr hatte Obama, der sich wie andere Spitzenpolitiker
beider Parteien stark im Wahlkampf engagiert hatte, noch beide Staaten für
sich entschieden. US-Medien relativierten zugleich, dass Abstimmungen in
Jahren ohne bundesweite Wahlen selten Rückschlüsse auf USA-weite Trends
zulassen. Zudem galt Gouverneur Deeds aus Virginia selbst in demokratischen
Kreisen als schwacher Kandidat, der sich mit seinem Negativ-Wahlkampf sein
eigenes Grab geschaufelt habe. In einem Jahr werden alle Abgeordneten und
ein Drittel der Senatoren im US-Kongress neu gewählt.
Nichts mit Obama zu tun
Das Weiße Haus spielte die Niederlage
herunter. Bei der Abstimmung hätten "sehr lokale Themen" eine
Rolle gespielt, die nichts mit Präsident Barack Obama zu tun hätten,
erklärte Pressesprecher Robert Gibbs am Mittwoch vor Journalisten in
Washington. Keinesfalls seien diese Wahlen als Referendum über die Politik
Obamas zu werten.
Zweifellos sorgten sich die Menschen um die Wirtschaftslage. "Ich glaube nicht, dass der Präsident eine Wahl oder Wählernachfragen brauchte, um sich dessen bewusst zu sein", sagte Gibbs. Bei den Gouverneurswahlen am Dienstag lösten die auf Bundesebene oppositionellen Republikaner sowohl in Virginia als auch in New Jersey die Demokraten ab. Beide Staaten konnte Obama bei der Präsidentschaftswahl vor genau einem Jahr noch auf seine Seite ziehen.