Wahrscheinlich stammen auch die Bomben der Mallorca-Anschläge aus dem Lager.
Die spanische und französische Polizei hat nach einem Pressebericht das wichtigste Waffenversteck der ETA ausgehoben. Damit seien die Terroristen der baskischen Untergrundorganisation von der Versorgung mit Nachschub an Sprengstoff weitgehend abgeschnitten, berichtete die Madrider Zeitung "El País" am Samstag. Das Lager sei in den französischen Pyrenäen in der Nähe der Grenze zu Spanien entdeckt worden. Dort stellten die Beamten 330 Kilogramm Sprengstoff sicher. Damit hoben die Ermittler in den vergangenen vier Tagen sieben Waffenverstecke der ETA mit fast einer halben Tonne Sprengstoff aus.
Bomben
Es sei anzunehmen, dass aus einem dieser Lager auch die
Bomben stammten, die die ETA bei ihren jüngsten Anschlägen auf der
Ferieninsel Mallorca zur Explosion brachte. Die Fahnder wiesen nach Angaben
des Blattes darauf hin, dass die ETA auch nach der Aushebung ihrer
Waffenlager weiterhin in der Lage sei, Anschläge zu verüben. Die
Organisation verfüge vermutlich noch über zwei Terrorzellen, die eigene
Sprengstoff-Vorräte hätten.
Anschläge auf Mallorca
Eine dieser Zellen werde für die
Anschläge auf Mallorca verantwortlich gemacht. Bei der Fahndung nach den
Terroristen verfolgen die Ermittler weiterhin keine heiße Spur. Die
Separatisten hatten am 30. Juli im mallorquinischen Badeort Palmanova zwei
Beamte der paramilitärischen Guardia Civil (Zivilgarde) mit einem
Bombenanschlag getötet. Am 9. August ließ sie auf Mallorca in verschiedenen
Lokalen vier kleinere Sprengsätze detonieren. Dabei wurde niemand verletzt.
Die Entdeckung der Waffenverstecke war durch die Festnahme von drei
mutmaßlichen Terroristen möglich geworden, die den "logistischen Apparat"
der ETA gebildet haben sollen.
In der baskischen Wirtschaftsmetropole Bilbao randalierten in der Nacht zum Samstag Anhänger der ETA. Sie setzten einen Linienbus und mehrere Autos in Brand. Menschen wurden nicht verletzt. Die Polizei nahm vier Randalierer fest. Die Ausschreitungen hatten sich daran entzündet, dass die spanische Justiz zwei Kundgebungen von ETA-Anhängern verboten hatte.