Richard Holbroke, der einstige Balkan-Beauftragte bestritt erneut Spekulationen, er habe ein Geheim-Abkommen mit dem gesuchten Kriegsverbrecher Radovan Karadzic.
Der einstige US-Balkan-Beauftragte Richard Holbrooke hat die seit Jahren anhaltenden Spekulationen bestritten, wonach er mit dem ehemaligen Präsidenten der bosnischen Republika Srpska, Radovan Karadzic, ein Geheimabkommen abgeschlossen habe, die ihn vor der Auslieferung an das UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen (ICTY) schützen würde. "Ich habe kein Abkommen mit Karadzic abgeschlossen. Er ist ein Kriegsverbrechen. Er ist Osama Bin Laden Europas", sagte Holbrokke für den TV-Sender BiH-BHT1.
Story um Abkommen "von Karadzic selbst erfunden"
Nach
Worten des einstigen amerikanischen Balkan-Beauftragten sei die Geschichte
über ein Geheimabkommen von Karadzic "selbst erfunden" und verbreitet
worden. Karadzic war zusammen mit seinem Militärchef Ratko Mladic des
Völkermordes in der einstigen muslimischen Enklave Srebrenica und sonstiger
Kriegsverbrechen während des Bosnien-Krieges (1992-1995) angeklagt worden.
Zeugen wollen von Abkommen wissen
Spekulationen, dass Karadzic
mit Holbrooke die Einigung erzielt habe, aus der Politik auszusteigen, um im
Gegenzug nicht an das Haager Kriegsverbrecher-Tribunal ausgeliefert zu
werden, wurden im Vorjahr auch in Belgrad untersucht. Es gebe Beweise, dass
Karadzic und Holbrooke tatsächlich ein Abkommen geschlossen haben, erklärte
im September 2007 Rasim Ljajic, Leiter der serbischen Behörde für die
Kooperation mit dem UNO-Tribunal. Viele Zeugen hätten bis ins Detail
geschildert, dass es eine Vereinbarung gebe.