Eine große Demonstration der oppositionellen Mitte-links-Allianz gegen die Regierung Berlusconi hat am Samstag Rom lahm gelegt.
Hunderttausende Menschen beteiligten sich laut den Organisatoren an der Protestkundgebung, zu der die Demokratische Partei (PD, Italiens stärkste Oppositionspartei) aufgerufen hat. Es handelt sich um die erste Großkundgebung der Opposition gegen die Mitte-rechts-Regierung um den Ministerpräsidenten und TV-Zaren Silvio Berlusconi seit dessen Wahlerfolg bei den Parlamentswahlen im April.
Erste Großkundgebung
Massen von Menschen strömten in
verschiedenen Demonstrantenzügen auf den Circus Maximus zu, der einst der
größte Schauplatz der römischen Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe im alten
Rom war. Hier hielt Oppositionschef Walter Veltroni seine Ansprache vor
jubelnder Demonstranten, die Plakate mit Slogans gegen die Regierung
schwenkten. "Die Beteiligung hat unsere rosigsten Erwartungen übertroffen.
Das ist eine demokratische und friedliche Demonstration gegen eine
Regierung, die nicht die Probleme des Landes löst", betonte Veltroni.
Der Oppositionschef hob die schwierige Situation für Familien in Italien und die schlechte Finanzpolitik der Regierung hervor. "Die Gehälter sinken, die Steuern nicht", lautete ein Slogan der Demonstration. Der Demonstration schlossen auch Tausende von Schülern und Studenten an, die zurzeit in ganz Italien gegen die Schulreform des Kabinetts protestieren, die beträchtliche Einsparungen im Schulsystem und im Universitätsbereich vorsieht.
Berlusconi kritisierte Protestkundgebung der Opposition
"Es muss
noch eine neue Generation kommen, damit wir in Italien eine demokratische
Linke haben können", sagte Berlusconi. In einer Krisenphase hätte die
Opposition mit der Regierung Verantwortungsbewusstsein beweisen sollen und
mit der Regierung bei der Lösung der Probleme des Landes mitwirken sollen,
statt Großkundgebungen zu veranstalten.