Wenige Stunden nach der Ankündigung einer von den USA vermittelten Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran ist die fragile Feuerpause bereits massiv unter Druck geraten.
Obwohl sowohl US-Präsident Donald Trump als auch iranische Staatsmedien das Abkommen bestätigt hatten, feuerten iranische Streitkräfte am frühen Dienstagmorgen erneut Raketen auf israelisches Gebiet.
Die israelische Luftabwehr reagierte umgehend. In mehreren Regionen heulten die Sirenen, die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich in Schutzräume zu begeben. Besonders tragisch: In Beʾer Scheva schlug eine Rakete in ein Wohnhaus ein – sieben Menschen kamen ums Leben, mehrere weitere wurden verletzt, wie der israelische Rettungsdienst mitteilte.
Auch auf iranischer Seite blieb die Nacht nicht ruhig: In Teheran kam es am Dienstagmorgen zu mehreren schweren Explosionen. Berichte aus dem Norden und dem Zentrum der Stadt sprechen von den bislang heftigsten Detonationen seit Beginn des Kriegs am 13. Juni. Die israelische Armee hatte zuvor Evakuierungsaufrufe für zwei Bezirke der iranischen Hauptstadt veröffentlicht und dabei gezielt in persischer Sprache vor Luftangriffen gewarnt.
Trump spricht vom Kriegsende
US-Präsident Donald Trump hatte am Montagabend auf seiner Plattform Truth Social eine „komplette und absolute“ Waffenruhe verkündet. Die Vereinbarung, die offenbar unter Vermittlung Katars zustande kam, sieht laut Trump eine gestaffelte Umsetzung vor: Zunächst solle der Iran für zwölf Stunden die Waffen ruhen lassen, anschließend Israel. Nach insgesamt 24 Stunden sollten die Kampfhandlungen vollständig beendet sein – also bis Mittwochmorgen mitteleuropäischer Zeit.
Widersprüchliche Signale kamen allerdings zunächst aus Teheran. Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi erklärte auf X, es gebe keine Einigung über eine Waffenruhe. Nur wenig später bestätigte der iranische Staatsrundfunk jedoch doch ein entsprechendes Abkommen – dem Feind sei die Waffenruhe „aufgezwungen“ worden, hieß es im Live-Programm.
Angesichts der erneuten Eskalation bleibt offen, ob der vereinbarte Zeitplan Bestand haben kann – oder ob die Waffenruhe bereits vor ihrem offiziellen Beginn gescheitert ist.