Nahost-Konflikt

Israel fliegt Angriff gegen Hamas -14 Tote

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Palästineser feuerten Raketen auf Israel. Tel Aviv reagierte scharf - und tötete 14 Palästinenser, unter ihnen auch ein Baby.

Nach dem Beschuss Israels mit etwa 50 palästinensischen Kassam-Raketen hat die israelische Luftwaffe hat am späten Mittwochabend Angriffe gegen die radikale Hamas in Gaza geflogen. Krankenhausmitarbeiter teilten mit, ein sechs Monate altes Baby sei bei dem Angriff getötet worden. Nach israelischen Medienangaben wurde eine Serie von Raketen in das Gebäude des Innenministeriums in Gaza gefeuert, in dessen Nähe der Ministerpräsident der Hamas, Ismail Haniyeh, ein Büro unterhält. Er sei zur Zeit des Angriffes nicht dort gewesen, berichtete die Zeitung "Jerusalem Post" in ihrer Internetausgabe am Donnerstag.

30 Menschen verletzt
Bei dem Angriff sind nach palästinensischen Angaben 30 Menschen verletzt worden. Das fünfstöckige Innenministerium sowie Häuser in der Nachbarschaft seien schwer beschädigt worden. Mitglieder der Hamas, die den Gaza-Streifen kontrolliert, reagierten Augenzeugen zufolge mit Maschinengewehrfeuer. Eine israelische Militärsprecherin sprach von einer Reaktion auf den fortwährenden Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen. Ziel sei auch eine Metallwerkstatt gewesen, in der nach israelischer Darstellung Kassam-Raketen gefertigt wurden.

Am Mittwoch waren nach unterschiedlichen Angaben insgesamt zwischen zehn und vierzehn Palästinenser und ein israelischer Student getötet worden. Unter den Todesopfer war nach palästinensischen Angaben ein Mitglied der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Jihad.

Der Student starb im Süden Israels durch eine von radikalen Palästinensern abgefeuerte Rakete. Er ist der erste durch Raketenbeschuss getötete Israeli seit Mai 2007. Der Mann wurde von israelischen Medien als 47-jähriger Familienvater von vier Kindern identifiziert. Die Hamas bekannte sich zu dem Angriff und erklärte, damit habe der Tod von fünf ihrer Kämpfer gerächt werden sollen.

Rice fordert Ende der Angriffe auf Israel
US-Außenministerin Condoleezza Rice forderte bei einem Treffen mit dem israelischen Regierungschef Ehud Olmert in Tokio ein sofortiges Ende der palästinensischen Raketenangriffe auf Israel. Allerdings dürften auch die unschuldigen Zivilisten und die "humanitäre Lage" im Gaza-Streifen nicht aus dem Blick geraten. Rice will kommende Woche erneut in den Nahen Osten reisen, um die Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern zu unterstützen. Die US-Chefdiplomatin werden von Montag bis Freitag in Israel und den palästinensischen Gebieten mit Vertretern beider Seiten über den Fortgang der Verhandlungen beraten, sagte ihr Sprecher am Mittwoch in Washington.

Das Büro von Ministerpräsident Olmert erklärte, Israel werde alle zur Verfügung stehenden Mittel ergreifen und alle Gelegenheiten nutzen, um den mörderischen Beschuss mit Kassam-Raketen zu beenden. Israel sei entschlossen, seine Bürger zu verteidigen.

UN zeigen sich tiefbesorgt
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon äußerte sich tiefbesorgt über die zunehmende Gewalt im Gaza-Streifen und im Süden Israels. Ban hoffe, dass die Gewalt den politischen Prozess in der Region nicht zum Entgleisen bringe, teilte sein Büro in New York mit. Ban halte es für dringend erforderlich, dass wieder Ruhe einkehre.

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