Die Regierung bereitet Abwehrsystem vor und kauft zwei deutsche U-Boote.
Israel will nach eigenen Angaben im kommenden Jahr ein technisch hoch entwickeltes Raketenabwehrsystem in Betrieb nehmen. Mit dem System "Iron Dome" (Eiserner Dom) und zwei neuen U-Booten, die mit Atomwaffen bestückt werden können, verlegt sich die Regierung zunehmend auf eine neue Waffengeneration, nachdem sie bisher weder die Hamas noch die Hisbollah-Miliz militärisch in die Knie zwingen konnte. Kritiker stellen jedoch die Effektivität der neuen Systeme infrage und argumentieren, sie seien zu teuer.
"Iron Dome" kann aus dem Gazastreifen oder dem Libanon kommende Raketen abwehren und wurde nach Angaben der Entwickler bereits erfolgreich getestet. Kameras und Radar können nach Angaben der Hersteller Raketen binnen Sekunden nach dem Abschuss verfolgen und nahezu sofort berechnen, wo sie einschlagen werden. Das System feuert dann eine explodierende Wolke aus Metallteilen ab, um die Geschoße zu zerstören.
Stellung vor iranischer Küste
Außerdem besitzt Israel
bereits drei deutsche U-Boote der "Dolphin"-Klasse und will noch zwei
weitere anschaffen. Sie können mit atomar bestückten Raketen ausgerüstet
werden, die Analysten zufolge vor der
iranischen Küste stationiert werden könnten. Die Regierung in
Jerusalem hat zwar nie offiziell bestätigt, dass sie Atomwaffen besitzt,
Experten zufolge gibt es daran aber keinen Zweifel. Aus hochrangigen Kreisen
verlautete, das Militär arbeite an einem Einsatzplan, falls die
diplomatischen Bemühungen gegenüber dem Iran scheitern sollten.
Nicht für Krieg geeignet
Solche Waffensysteme seien
möglicherweise eine gute Wahl, wenn man sich gegen zehn Raketen zur Wehr
setzen wolle, "aber nicht für einen Krieg", kritisierte Gabriel Saboni vom
israelischen Institut für Studien zur Nationalen Sicherheit. "Wenn man in
ein solches System investiert, geht man meiner Meinung nach pleite."
Außerdem dürften viele Israelis der Meinung des früheren US-Präsidenten Bill
Clinton sein, demzufolge der Staat nur Sicherheit erlangen kann, wenn er mit
seinen Feinden Frieden schließt.
Nach Angaben der israelischen Streitkräfte verfügt die Hisbollah-Miliz im Libanon inzwischen über mehr als 40.000 Raketen, rund drei Mal so viel wie vor dem Krieg im Sommer 2006. Auch die Hamas hat demnach ihre Bestände seit dem Gaza-Krieg im Winter aufgestockt. Vor kurzem testete die Organisation ein Geschoß mit einer Reichweite bis 60 Kilometern - damit könnte erstmals die Gegend um Tel Aviv getroffen werden, wie der Chef des Militärgeheimdienstes, Generalmajor Amos Jadlin, erklärte.