UN-Tribunal

Karadzic will Holbrooke und Albright vorladen lassen

Teilen

Radovan Karadzic bleibt bei seiner Version: Die USA haben ihm Straffreiheit zugesagt. Zwei prominente Zeugen sollen dazu vorgeladen werden.

Der frühere bosnisch-serbische Präsident Radovan Karadzic hat beim UNO-Kriegsverbrechertribunal die Vorladung der ehemaligen US-Außenministerin Madeleine Albright und des damaligen Balkan-Gesandten Richard Holbrooke verlangt. Sie sollen einer Eingabe vom Mittwoch zufolge in dem Völkermord-Prozess gegen Karadzic vor dem Gerichtshof in Den Haag als Zeugen aussagen.

Karadzic gibt an, Holbrooke habe ihm als Gesandter der US-Regierung bei den Verhandlungen zu einem Friedensabkommen für den Balkan Straffreiheit zugesichert. Karadzic müsse sich nur aus Politik und Öffentlichkeit zurückziehen, soll Holbrooke demmach gefordert haben. Der US-Diplomat hat dies zurückgewiesen. Karadzic will ihn jedoch zu einer Aussage unter Eid zwingen. Er will sich selbst verteidigen und hält den Prozess für nicht rechtmäßig.

Der mutmaßliche Kriegsverbrecher wurde am 21. Juli von serbischen Sicherheitskräften festgenommen und vor einer Woche an das UNO-Tribunal in Den Haag überstellt. 13 Jahre nach dem Ende des Bosnien-Kriegs muss er sich unter anderem wegen Völkermordes, Verschwörung zum Völkermord sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.