Bei der Zulassung neuer Gen-Produkte kamen die EU-Agrarminister auf keinen grünen Zweig. Nun muss die Kommission entscheiden.
Die EU-Agrarminister haben sich bei ihrem Treffen am Dienstag nicht über die Zulassung von zwei weiteren gentechnisch veränderten Produkten als Futter- bzw. Lebensmittel einigen können. Die Entscheidung geht daher zurück an die EU-Kommission, die voraussichtlich grünes Licht geben wird. Österreich stimmte übrigens in beiden Fällen dagegen, ebenso wie Frankreich. Deutschland befürwortete hingegen die Autorisierung.
Konkret geht es um die Sojabohnensorte A2704-12 und die Bauwollsorte LLCotton25, beide von Bayer CropScience. Bei Baumwolle wird aus den Samen Pflanzenöl gewonnen bzw. die Pressrückstände als Futtermittel verwendet. Beide Produkte sind durch gentechnische Manipulation resistent gegen bestimmte Herbizide.
Der deutsche Landwirtschaftsminister Horst Seehofer hat laut AP ein Recht auf nationale Anbauverbote für Genpflanzen gefordert: "Man sollte den Mitgliedstaaten mehr Kompetenzen geben bei der Frage des Anbaus, denn das hat nichts mit dem Binnenmarkt zu tun", erklärte er am Rande der Beratungen der EU-Landwirtschaftsminister in Brüssel. Auf europäischer Ebene sollten nur die Einfuhr und der Handel mit Lebensmitteln und anderen Produkten aus gentechnisch veränderten Organismen geregelt werden.