Die Gewerkschaften rechnen mit mehr als 20.000 streikenden Erzieherinnen.
Unmittelbar vor der nächsten Tarifrunde haben die Erzieherinnen in den deutschen Kindertagesheimen ihre Streiks auf Ostdeutschland ausgedehnt. Die Gewerkschaft ver.di rechnete am Dienstag mit mehr als 20.000 Streikenden, so viele wie noch nie zuvor an einem Tag in der derzeitigen Tarifauseinandersetzung. Laut ver.di-Sprecherin Martina Sönnichsen gab es Aktionen in sämtlichen Bundesländern. Ver.di und GEW fordern mehr Gehalt und einen Gesundheitstarifvertrag, mit dem der Arbeitsschutz verbessert werden soll.
"Schlechte Bezahlung"
Erstmals blieben am Dienstag auch
kommunale Kindertagesstätten in Ostdeutschland zeitweise geschlossen. Erneut
gingen auch Erzieher in den alten Bundesländern in den Ausstand.
Schwerpunkte waren dort nach Angaben der Gewerkschaften Hamburg,
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Hessen. Wegen der
schlechten Verdienstmöglichkeiten im Osten seien kaum noch junge Menschen
bereit, als Erzieher zu arbeiten, erklärte die Gewerkschaft ver.di. Zudem
werde der Gesundheitsschutz in den bestehenden Tarifbedingungen
vernachlässigt, erklärte sie. Der überwiegende Teil der Mitarbeiterinnen
scheidet nach ver.di-Angaben wegen der strapaziösen Arbeitsbedingungen
vorzeitig aus dem Beruf.