Venezuelas Präsident sollte zwischen Bogota und den Farc-Rebellen vermitteln. Nun wurde Chavez vor die Tür gesetzt.
Der konservative kolumbianische Präsident Alvaro Uribe hat seinem linksgerichteten venezolanischen Amtskollegen Hugo Chávez überraschend das Mandat zur Vermittlung bei der Befreiung von Geiseln der linken FARC-Rebellen entzogen. Das gleiche gelte für die Vollmacht der oppositionellen kolumbianischen Senatorin Piedad Córdoba, stand in einer kurzen Erklärung des Präsidentenpalastes.
Hoffnung bei Angehörigen schwindet
Damit haben sich
Hoffnungen der Angehörigen von etwa 50 Politikern, Polizisten und Militärs,
darunter auch die frühere kolumbianische Präsidentschaftskandidatin Ingrid
Betancourt, auf einen baldigen Austausch der Geiseln gegen inhaftierte
Rebellen der "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) zerschlagen.
Als Begründung für den Abbruch der Vermittlung nannte der Präsidentenpalast in Bogotá ein Telefonat von Córdoba und Chávez mit dem Chef der kolumbianischen Streitkräfte, General Mario Montoyas, vom selben Tage. Dies sei eine Verletzung der Vereinbarung über die Vermittlung gewesen, stand in der Erklärung. Uribe habe Chávez bei dem Iberoamerika-Gipfel in Santiago de Chile vor zehn Tagen gesagt, dass er mit direkten Gesprächen des venezolanischen Staatschefs mit dem ranghohen Militär nicht einverstanden sei, hieß es weiter.
Keine konkreten Ergebnisse bislang erzielt
Chávez hatte bisher
keine konkreten Ergebnisse seiner im September begonnenen Vermittlung
aufzuweisen. Bei einem Frankreich-Besuch hatte er am Dienstag lediglich
mitgeteilt, die FARC hätten ihm ein Lebenszeichen von Betancourt
angekündigt. Bei der Forderung der FARC nach einer demilitarisierten Zone im
Südwesten Kolumiens, die Uribe strikt ablehnt, hatte es jedoch keine
erkennbaren Fortschritte gegeben.