Turin war am Dienstag am zweiten Tag in Folge Schauplatz schwerer Krawalle zwischen Sicherheitsbeamten und Demonstranten.
Bei Protesten gegen ein internationales Treffen im Rahmen von Italiens G-8-Präsidentschaft sind in Turin am Dienstag 19 Polizeibeamte verletzt worden. Tausende Studenten demonstrierten gegen ein Treffen von Hochschulvertretern aus 19 Ländern.
Zwei Demonstranten in Haft
Studenten versuchten eine
Polizeiabsperrung vor dem Tagungsort Schloss Valentino in der
norditalienischen Stadt zu durchbrechen. Sie bewarfen die Polizisten mit
Steinen und Feuerlöschern, die Beamten setzten Tränengas ein. Bei den
Auseinandersetzungen seien 19 Polizisten verletzt und zwei Demonstranten
festgenommen worden, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa.
Wollen Kosten der Wirtschftskrise nicht tragen
Die Studenten
skandierten, sie wollten die Kosten der weltweiten Wirtschaftskrise nicht
tragen. Mehrfach griffen Demonstranten bei ihrem Protestmarsch Bankfilialen
an. Zu dem internationalen Hochschultreffen hatte der Rektor der
Polytechnischen Hochschule von Turin, Francesco Profumo eingeladen. Er
zeigte Verständnis für die "Notlage" der Studenten. "Wir haben ein großes
Kommunikationsproblem gehabt, wir müssen unsere Art, mit den Studenten zu
kommunizieren, ändern", sagte er.
Italien hat dieses Jahr die Präsidentschaft der Gruppe der sieben führenden Industrienationen und Russlands (G-8) inne. Vom 8. bis zum 10. Juli soll ein G-8-Gipfeltreffen in der im April von einem schweren Erdbeben erschütterten Stadt L'Aquila stattfinden. Der letzte G-8-Gipfel in Italien 2001 in Genua war von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen globalisierungskritischen Demonstranten und der Polizei überschattet gewesen, bei denen ein junger Demonstrant starb.