Vor allem Polen

Lukaschenko fühlt sich vom Westen bedroht

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Der Machthaber von Belarus, Alexander Lukaschenko, hat bei einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin über eine angebliche Bedrohung seines Landes aus dem Westen geklagt.

"Die Lage ist schwer. Am meisten beunruhigt mich die Position der polnischen Führung", sagte Lukaschenko bei einem Gespräch am Donnerstag in Moskau. Er kritisierte die Abhaltung von Militärmanövern im Baltikum und die Stationierung zusätzlicher NATO-Einheiten in den Nachbarländern.

"Amerikaner wurden verlegt und Deutsche, was verwunderlich ist - die Lektion haben sie nicht gelernt", sagte Lukaschenko; offensichtlich eine Anspielung auf den Zweiten Weltkrieg, als Soldaten der deutschen Wehrmacht die Sowjetunion überfallen hatten. Belarus sei wegen der hohen Militärpräsenz der NATO gezwungen, ebenfalls seine Einheiten in Grenznähe zu verstärken. "Wir haben aber nicht vor, irgendwo zu kämpfen", sagte er.

Sowohl Putin als auch Lukaschenko bestritten die Absicht, europäische Länder anzugreifen. Die Beziehungen zwischen Russland und Belarus auf der einen und dem Westen auf der anderen Seite sind gespannt. Hintergrund ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Moskaus Truppen haben bei der Invasion vor mehr als zwei Jahren auch belarussisches Territorium als Aufmarschgebiet genutzt. Bis kurz vor dem Einmarsch hat Moskau damals vehement Pläne eines Angriffs als "Provokation" des Westens zurückgewiesen.

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