Die Militärjunta in Burma hat die nach der Niederschlagung der Proteste Ende September verhängte Ausgehsperre am Samstag wieder aufgehoben.
Außerdem wurde das Versammlungsverbot in Rangun (Yangon) zurückgenommen. Der Schritt wurde von Fahrzeugen der Regierung verkündet, die durch die Straßen fuhren. Beobachter sahen darin ein Zeichen, dass die Junta die Proteste nach eigener Überzeugung erfolgreich niedergeschlagen sieht. Ob die Maßnahme auch für die Stadt Mandalay gilt, war zunächst unklar.
Oppositionsführerin zu Gespräch aufgefordert
Unterdessen
forderte die Militärregierung die unter Hausarrest stehende
Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi zu Gesprächen auf. Die Politikerin
solle ein entsprechendes Angebot der Regierung annehmen, hieß es am Samstag
in einem Leitartikel der staatlichen Zeitung "New Light of Myanmar". "Wenn
eine Seite ein Zugeständnis macht, sollte das die andere Seite auch tun",
schrieb das Blatt.
Die Regierung hatte Anfang des Monats erklärt, Juntachef Than Shwe wolle sich mit Suu Kyi treffen. Die Begegnung wurde aber an die Voraussetzung geknüpft, dass sich die Friedensnobelpreisträgerin gegen internationale Sanktionen ausspricht. Das bisher einzige direkte Gespräch zwischen Than Shwe und Suu Kyi fand im Jahr 2002 statt.
Sanktionen verschärft
Die USA verschärften unterdessen
erneut ihre Sanktionen gegen das Militärregime in Burma. Präsident George W.
Bush wies das Finanzministerium am Freitag an, die Konten weiterer
Juntamitglieder bei US-Banken zu sperren. Außerdem sollen die Bestimmungen
für Exporte nach Burma verschärft werden. Bush rief ferner China und Indien
auf, den Druck auf die Regierung des südostasiatischen Landes zu verstärken.
Bereits vor einem Monat hatten die USA auf die Niederschlagung gewaltloser
Proteste buddhistischer Mönche mit neuen Sanktionen reagiert.