Marine-Einsätze

Mobilmachen gegen Piraterie vor Somalia

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Die chinesische Marine ist zu einem historischem Anti-Piraterie-Einsatz gestartet. Die deutsche Marine vereitelte einen Piratenangriff im Golf von Aden.

Die Welt macht gegen die Piraterie vor der Küste Somalias mobil: Im Rahmen eines Anti-Piraterie-Einsatzes sind Schiffe der chinesischen Marine zum ersten Kampfeinsatz außerhalb eigener Gewässer seit Jahrhunderten ausgelaufen. Zwei Zerstörer und ein Versorgungsschiff stachen am Freitag von Hainan aus in See, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Die deutsche Marine verhinderte am Donnerstag einen Piratenangriff auf ein Schiff im Golf von Aden.

Seit 15. Jhdt. nicht mehr außerhalb Chinas gekämpft
Vor dem Auslaufen der drei chinesischen Schiffe sagte der Chef der Marine, Wu Shengli, laut Xinhua vor Soldaten im Hafen von Hainan: "Dies ist das erste Mal, dass wir ins Ausland gehen, um unsere strategischen Interessen mit militärischem Druck zu verteidigen." Der Einsatz der rund 800 Soldaten vor der somalischen Küste soll mindestens drei Monate dauern und dient dem Schutz chinesischer Handelsschiffe sowie von Hilfstransporten des Welternährungsprogramms.

Die Soldaten seien auf unvorhergesehene Situationen in dieser ersten Auslandsmission der chinesischen Marine vorbereitet, sagte Befehlshaber Du Jingcheng der Zeitung "China Daily". Bisher hatte Chinas Marine die Aufgabe, die eigene Küste zu bewachen. Der letzte Kampfeinsatz chinesischer Schiffe reicht bis in das 15. Jahrhundert zurück.

Deutsche Marine schlägt Piraten zurück
Zwei Tage nach ihrem offiziellen Einsatzbeginn schlug die deutsche Marine am Donnerstag einen Piratenangriff auf ein Schiff im Golf von Aden zurück. Die Fregatte "Karlsruhe" habe den Notruf eines ägyptischen Schiffes erhalten und daraufhin Nothilfe geleistet, teilte die deutsche Bundeswehr mit. Der angegriffene Frachter "Wabi el Arab" mit 31 Mann Besatzung war laut dem Internationalen Schifffahrtsverband (IMB) in Kuala Lumpur auf dem Weg vom Suez-Kanal nach Asien.

Der Notruf des Schiffs ging am Vormittag ein. Die Fregatte "Karlsruhe" entsandte daraufhin zwei Bordhubschrauber. Die Piraten brachen ihren Angriff bei Eintreffen der Helikopter ab. Später habe die Fregatte "Karlsruhe" das Piratenschiff aufgebracht. Die Waffen an Bord wurden beschlagnahmt und vernichtet. Der Einsatz erfolgt im Zuge der EU-Mission Atalanta unter britischer Führung, an der mehrere europäische Staaten beteiligt sind.

Die jemenitische Regierung teilte mit, sie habe mit dem Bau eines Regionalzentrums zur Bekämpfung der Piraten in der Region begonnen. Der Bau dürfte in sechs Monaten beendet sein, sagte ein Vertreter des Transportministeriums am Mittwoch der amtlichen Nachrichtenagentur Saba. Aufgabe des Zentrums sei es, Informationen über die Piraten auszutauschen und mit den internationalen Marine-Missionen im Golf von Aden zusammenzuarbeiten.

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