Einer der Drahtzieher der geplanten Terroranschläge in Deutschland ist nach Informationen des ZDF identifiziert.
Der Usbeke Gofir Salimov habe die Anschläge auf Einrichtungen der USA und Usbekistans in Auftrag gegeben, berichtete der Sender am Dienstag im Voraus aus seiner Dokumentation "Terrorziel Deutschland" unter Berufung auf deutsche Sicherheitsbehörden.
Dschihad-Ausbildungslager
Den Erkenntnissen der Ermittler zufolge
koordiniere Salimov Ausbildungslager der Islamischen Dschihad Union (IJU) im
iranisch-pakistanischen Grenzgebiet und stehe in der Hierarchie der
Organisation weit oben. Die IJU hatte sich kurz nach der Festnahme der drei
Terrorverdächtigen zu den Anschlagsplänen bekannt.
Beteiligung an Sprengstoffanschlägen
Die deutschen
Konvertiten Fritz Martin G. und Daniel Martin S. waren Anfang September im
Sauerland (deutsches Bundesland Nordrhein-Westfalen) gemeinsam mit dem
türkischen Staatsbürger Adem Y. wegen der Planung von Bombenanschlägen und
Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung festgenommen worden.
Laut ZDF besuchten sie Trainingslager der IJU in Pakistan und wurden von
Salimov beauftragt. Seit 2004 werde dieser wegen der Beteiligung an
Sprengstoffanschlägen in Usbekistan gesucht und solle zudem für die
Vermittlung von jungen Kämpfern in Al-Kaida-Trainingslager in Pakistan
verantwortlich gewesen sein.
Bedenkliche Beziehungen
Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) hält
dem Bericht zufolge die Verbindung deutscher Islamisten zu den
Terror-Trainingscamps für sehr bedenklich. Dass junge Leute aus Deutschland
nach Pakistan oder Afghanistan in Ausbildungslager gingen, sei beunruhigend,
sagte BKA-Chef Jörg Ziercke. Es weise zugleich auf eine Strategieänderung
der Terroristen hin - dahingehend, "dass man Europäer ganz gezielt sucht, um
solche dann auch in Deutschland wiederum oder sonst in Europa für solche
Anschläge einzusetzen".