Die USA kritisieren die "provokativen Drohungen". Südkorea hofft auf weitere Verhandlungsrunden. Russland warnte vor weiteren Sanktionen.
Die USA, Japan und Südkorea haben Nordkorea aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der angekündigte Boykott internationaler Abrüstungsgespräche sei ein Schritt in die falsche Richtung. Die staatlichen Medien in Nordkorea reagierten am Mittwoch zunächst nicht auf die Appelle. Russland warnte indes vor weiteren Sanktionen gegen Nordkorea.
Eskalation
Das kommunistische Regime hatte am Dienstag eine
Wiederaufnahme seines Atomprogramms und einen Boykott der
Sechs-Parteien-Gespräche angekündigt. Pjöngjang informierte darüber hinaus
die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO / IAEA), dass die
Zusammenarbeit beendet sei und alle UNO-Inspektoren das Land verlassen
müssten. Grund für die Drohungen ist eine Erklärung des UNO-Sicherheitsrats,
die den jüngsten Abschuss einer nordkoreanischen Langstreckenrakete
verurteilte.
Die USA forderten Pjöngjang auf, seine "provokativen Drohungen" einzustellen und den Willen der internationalen Gemeinschaft zu respektieren. Der Sicherheitsrat sei berechtigt gewesen, mit der Erklärung seine "Besorgnis" auszudrücken.
Japan und Südkorea sind weiterhin an Fortschritten bei den Sechs-Parteien-Gesprächen interessiert. Man setze auf eine enge Zusammenarbeit aller beteiligten Länder - neben den beiden koreanischen Staaten und Japan sind dies die USA, China und Russland.
Der russische Vize-Außenminister Alexej Borodawkin bezog indes gegen weitere UNO-Sanktionen im Streit mit Nordkorea Stellung. "Wir sollten nicht über die Verschärfung der Sanktionen sprechen".
Langstreckenrakete gestartet
Nordkorea hatte am 5. April eine
Langstreckenrakete gestartet und damit nach eigenen Angaben einen Satelliten
ins All gebracht. Allgemein wird jedoch vermutet, dass es sich um einen
Raketentest handelte. Der Weltsicherheitsrat verurteilte den Start am Montag
als Verletzung einer einschlägigen UNO-Resolution und verkündete neue
Sanktionen gegen das abgeschottete kommunistische Land. Nordkorea feierte am
heutigen Mittwoch den Geburtstag seines Staatsgründers Kim Il-sung, des 1994
verstorbenen Vaters von Machthaber Kim Jong-il. Der weiterhin als "ewiger
Präsident" verehrte Kim Il-sung wäre 97 Jahre alt geworden.