Atomwaffen

Obama bittet Kim Jong-Il um Treffen

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Der Diktator soll allerdings schwer erkrankt sein.

US-Präsident Barack Obama hat den nordkoreanischen Führer Kim Jong-il in einem persönlichen Brief aufgefordert, zu den Verhandlungen über die atomare Abrüstung des kommunistischen Staats zurückzukehren. Das verlautete am Dienstag aus diplomatischen Kreisen in Washington. Der Brief sei in der vergangenen Woche vom US-Gesandten Stephen Bosworth überbracht worden, der aber bei den ersten amerikanisch-nordkoreanischen Gesprächen seit Obamas Amtsantritt in Pjöngjang nicht von Kim empfangen wurde.

Der ranghohe US-Diplomat wollte keine Details über den Inhalt des Briefes nennen. "Die Nordkoreaner haben die Wahl: fortgesetzte und weitere Isolation oder Nutzen von der Rückkehr zu den Sechs-Parteien-Gesprächen und dem Abbau ihres Atomwaffenprogramms", sagte er. Ihm sei nicht bekannt, ob Kim auf Obamas Brief geantwortet habe.

Diktator erkrankt
Laut einem südkoreanischen Medienbericht hat sich allerdings Jong-Ils Gesundheitszustand verschlechtert. Er leide unter einer chronischen Kehlkopfentzündung. Ursache sei übermäßiger Alkohol- und Tabakkonsum, meldete am Mittwoch der in Seoul ansässige Rundfunksender "Open Radio for North Korea". Alle paar Tage müsse der Partei- und Armeechef eine Pause einlegen und ruhen, hieß es unter Berufung auf nicht näher genannte "ranghohe Informanten". Die Krankheit des 67-Jährigen habe sich im vergangenen Monat weiter verschlechtert. Von dem Schlaganfall und einer Nierenerkrankung im vergangenen Jahr habe er sich aber weitgehend erholt.

Sanktionen sollen aufgehoben werden
Bosworth hatte zu seinem dreitägigen Aufenthalt in Pjöngjang gesagt, die nordkoreanische Regierung habe der Notwendigkeit zur Wiederaufnahme der Sechs-Parteien-Gespräche - neben Nord- und Südkorea nehmen China, Japan, Russland und die USA daran teil - zugestimmt. Eine feste Zusage sei aber nicht erfolgt. Nordkorea verlange für die Wiederaufnahme der Gespräche die Aufhebung der Sanktionen, hieß es weiter.

Der UNO-Sicherheitsrat hatte nach dem zweiten nordkoreanischen Atomwaffentest im Juni die Sanktionen gegen Pjöngjang verschärft.

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