Rice zu Besuch

Pakistan hilft nun doch im Anti-Terrorkampf

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Jetzt macht auch Pakistan Jagd auf die Hintermänner der Terrorattacke von Bombay. Die USA übten Druck auf Islamabad aus.

Pakistan hat den USA eine "entschlossene Aktion" gegen die Hintermänner des jüngsten Terroranschlags in Bombay zugesagt. Bei einem Besuch von US-Außenministerin Condoleezza Rice sagte Staatspräsident Asif Ali Zardari am Donnerstag nach Angaben seines Büros, es werde nicht zugelassen, dass Pakistan als Ausgangspunkt für Anschläge missbraucht werde.

Der Anschlag von Bombay werde auch als Gelegenheit betrachtet, die Bemühungen gegen den Terrorismus zu verstärken, sagte Zardari, der eine umfassende Zusammenarbeit mit den indischen Behörden versprach. "Ich werde alles tun, was in meiner Macht liegt", versicherte der pakistanische Präsident.

Rice erklärte nach dem Gespräch, sie begrüße die Zusagen der pakistanischen Regierung im Kampf gegen den Terrorismus. Verantwortungsvolle Regierungen müssten sicherstellen, dass Terroristen nicht straffrei ausgingen. Auf dem Flug von Neu-Delhi nach Islamabad forderte die scheidende Ministerin eine "robuste Antwort" Pakistans auf die Ereignisse in Bombay (Mumbai). Dort kamen bei Terrorüberfällen in der vergangenen Woche innerhalb von drei Tagen mehr als 170 Menschen ums Leben.

Indien vermutet zwei Pakistani als Drahtzieher der Attentate
Die indischen Ermittlungsbehörden haben nach eigenen Angaben zwei bekannte pakistanische Extremisten als Drahtzieher der tödlichen Anschläge von Bombay (Mumbai) identifiziert. Zwei pakistanische Führer der Terrororganisation Lashkar-e-Taiba seien die Hintermänner des 60 Stunden währenden Angriffs in Bombay, wie zwei mit der Untersuchung vertraute ranghohe indische Beamte erklärten.

Zaki-ur-Rehman und Yusuf Muzammil sollen sich demnach in Pakistan aufhalten und von dort aus bisher Einsätze in Pakistan und der mehrheitlich von Indien kontrollierten Region Kaschmir befehligt haben. Der einzige Überlebende der zehn Attentäter erklärte der Polizei, Lakhvi habe ihn angeheuert. Zudem hätten die Attentäter während des Angriffs mit Muzammil in telefonischer Verbindung gestanden.

Granate im Spital entdeckt
Am Donnerstag - gut eine Woche nach Beginn der Attacke - wurde in einem Mülleimer vor einem Krankenhaus eine nicht explodierte Granate gefunden, die dort offenbar von den Attentätern deponiert worden war. Erst am Mittwoch hatte die Polizei im wichtigsten Bahnhof der Stadt noch zwei Bomben entdeckt. Die indischen Sicherheitsbehörden werden seit dem Anschlag massiv kritisiert.

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