Mega-Offensive

Pakistans Armee tötet 1.000 Aufständische

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Schlag gegen Extremisten in Pakistan: Die Armee hat über 1.000 Aufständische getötet - unter ihnen fünf Rebellenchefs.

Die pakistanische Armee hat bei der jüngsten Großoffensive gegen islamistische Kämpfer im Grenzgebiet zu Afghanistan mehr als 1000 Aufständische getötet. Unter ihnen seien auch fünf Rebellenführer, hieß es am Freitag. Bei einer Polizeirazzia in Karachi sprengten sich drei mutmaßliche Extremisten selbst in die Luft, während im ostpakistanischen Punjab vier Menschen bei einem Anschlag auf einen Zug starben.

US-Heli beschossen
Nach den umstrittenen US-Militäraktionen in Pakistan kam es indes zu einem militärischen Zwischenfall der beiden Seiten, als pakistanische Soldaten am Donnerstag zwei US-Hubschrauber an der Grenze zu Afghanistan beschossen

Enge Beziehungen zu bin Laden-Vize
Allein am Freitag wurden bei der Aktion im nordwestpakistanischen Distrikt Bajaur elf Aufständische getötet und 16 verletzt. Wie der Generalinspektor des paramilitärischen Grenzkorps, Tariq Khan, am Freitag mitteilte, starben während bisher insgesamt 27 pakistanische Soldaten. Bei den getöteten Rebellenchefs handle es sich um den Ägypter Abu Saeed El Masri, den Araber Abu Suleiman, den Usbeken Mullah Mansur und einen afghanischen Anführer namens Manaras. Den Namen des fünften Kommandanten gab die Armee lediglich mit Abdullah an. Er soll Sohn des radikalen in Bajaur ansässigen Pakistani Maulvi Faqir Mohammad sein, der enge Beziehungen zur Nummer zwei von Osama bin Ladens Al Kaida, Ayman al-Zawahri (Zawahiri), unterhalte.

Die abgelegene Region an der Grenze zur afghanischen Unruheprovinz Kunar ist einer der Hauptschauplätze des Kampfs zwischen pakistanischer Armee und islamistischen Aufständischen, seit sich Pakistan 2001 dem von den USA geführten "Anti-Terror-Krieg" anschloss. Im Jänner 2006 entging Zawahri dort Armeeangaben zufolge nur knapp einem Raketenangriff.

US-Beziehungen im Hindukusch abgekühlt
Die Beziehungen zwischen Washington und Islamabad sind aber jüngst merklich abgekühlt, nachdem die US-Streitkräfte vermehrt Angriffe in Pakistan ausgeführt hatten. Bei einem US-Kommandounternehmen in einem Stammesgebiet in Süd-Waziristan wurden am 3. September mindestens 15 Menschen getötet. Der neue pakistanische Präsident Asif Ali Zardari am Donnerstag (Ortszeit) sagte vor der UNO-Vollversammlung in New York, Pakistan könne nicht akzeptieren, dass die eigene Souveränität durch Freunde verletzt werde. Regierungssprecher Akram Shaheedi sagte am Freitag, dies wäre "kontraproduktiv für den Krieg gegen den Terror".

Zum Grenzzwischenfall sagte Zardari, es seien nur Leuchtgeschosse auf die ausländischen Hubschrauber abgefeuert worden, als diese von Afghanistan auf pakistanisches Territorium vorgedrungen seien. Nach Angaben der US-Streitkräfte in Afghanistan wurden zwei US-Hubschrauber vom Typ OH-58 von einem pakistanischen Grenzposten mit Kleinfeuerwaffen beschossen. Daraufhin gaben US-Bodentruppen Warnschüsse in Richtung der Grenzsoldaten ab. Die Konfrontation dauerte etwa fünf Minuten. Die US-Truppen seien etwa eine Meile (1,6 Kilometer) weit auf pakistanisches Gebiet vorgestoßen, sagte der US-Militärsprecher Greg Smith.

Die Selbstmordattentäter in Karachi brachten ihre Sprengsätze zur Explosion, als ihnen in einer Schießerei mit Polizisten die Munition ausging. Sie hätten die anrückenden Polizisten im Westen der Metropole mit automatischen Waffen und Handgranaten angegriffen, sagte Karachis Polizeichef Wasim Ahmed. Über Opfer unter den Einsatzkräften wurde nichts bekannt. Den Angaben zufolge planten die Männer Selbstmordanschläge in Karachi.

In der Provinz Punjab explodierte ein im Gleisbett versteckter Sprengsatz, als ein Zug darüber fuhr. Zwei Waggons entgleisten, vier Menschen starben und 15 weitere Zugpassagiere wurden verletzt. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Vor knapp einer Woche waren bei einem Autobombenanschlag auf das "Marriott"-Hotel in Islamabad mehr als 50 Menschen getötet worden.

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