Mit 80 Prozent der Delegiertenstimmen wurde der Obmann der Südtiroler Volkspartei (SVP), Vizebürgermeister Elmar Pichler Rolle, wiedergewählt.
Der Obmann der Südtiroler Volkspartei (SVP), Vizebürgermeister Elmar Pichler Rolle, ist am Samstag bei der 54. Landesversammlung in Meran für eine weitere dreijährige Amtsperiode wiedergewählt worden. Er hatte keinen Gegenkandidaten und erhielt 80,08 Prozent oder 997 von 1.245 Delegiertenstimmen.
Pichler Rolle wurde am 26. Februar 1960 in Bozen geboren. 1985 wurde er erstmals in den Bozner Gemeinderat gewählt. Er ist Vizebürgermeister in der Landeshauptstadt. Der SVP-Chef ist von Beruf Journalist und arbeitet beim Verlagshaus Athesia. Er ist verheiratet und Vater zweier Töchter.
Gusenbauer sieht Südtirol als verbindendes Element zu Rom
Südtirol
trenne heute nicht mehr Österreich von Italien, sondern verbinde beide
Völker. Dies hat Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) am Samstag bei der 54.
Landesversammlung der Südtiroler Volkspartei (SVP) in Meran betont. Die
Verankerung der österreichischen Schutzfunktion gegenüber Südtirol in einer
neuen Verfassung schloss der Regierungschef nicht aus. Die Funktion selbst
stehe "außer Streit", sagte er. Wie dies letztlich formuliert werde, sei
eine "innerösterreichische Angelegenheit". SVP-Chef Elmar Pichler Rolle (47)
wurde von den Delegierten mit 80 Prozent der Stimmen für eine weitere
Amtsperiode wiedergewählt.
Die Autonomie ermögliche die Bewahrung der Identität der deutsch-und ladinischsprachigen Volksgruppe, die Weiterentwicklung sei noch lange nicht am Ende. "Südtirol kann sich auch weiterhin auf Österreich verlassen", sagte Gusenbauer. Die Autonomie sei ein Beispiel dafür, wie Minderheitenkonflikte in Europa gelöst werden könnten. Sie sei "eine gute Basis" zur Sicherheit der Minderheit, meinte Gusenbauer. Nord-, Süd- und Osttirol seien nach dem österreichischen EU-Beitritt und Schengen so nahe gerückt, wie dies seit 1919 nicht mehr der Fall gewesen sei.
Er unterstrich die Bedeutung einer Sammelpartei über die verschiedenen Parteiströmungen hinweg. Die Geschlossenheit der Südtiroler sei für Wien ein wichtiger Faktor im Eintreten für die Rechte des Landes.
Klares Bekenntnis zur Autonomie
Ein klares Bekenntnis zur
Südtirol-Autonomie hatte SVP-Obmann Pichler Rolle zuvor abgelegt. 50 Jahre
nach dem historischen "Marsch auf Sigmundskron" sei es der "zentrale
Auftrag", diese Autonomie zu bewahren und zu gestalten. Ohne die Hilfe von
Wien gebe es heute nicht diese Autonomie, betonte der SVP-Chef "und wir
könnten uns nicht als selbstbewusste deutsche und ladinische,
österreichische Minderheit in Italien präsentieren".
Die Südtiroler seien heute in Europa keine sterbende Volksgruppe, sondern eine wachsende, betonte Landeshauptmann Luis Durnwalder. Der Landeschef erinnerte an die unzähligen Interventionen, die es von Wien für Südtirol gegeben habe. Er erwähnte auch den Einsatz vieler demokratischer Kräfte in Italien, die durch ihr Verständnis dann letztlich für das Umsetzen der Autonomiebestimmungen gesorgt hätten.