Syrien

Reifen explodiert - vier Tote

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Zunächst war von einem Terroranschlag die Rede.

In der syrischen Hauptstadt Damaskus sind am Donnerstag vier Menschen ums Leben gekommen, als ein Pilgerbus aus dem Iran an einer Tankstelle aus vorerst nicht restlos geklärten Gründen explodierte. Krankenhausärzte sagten, bei den Toten handle es sich um den iranischen Busfahrer und drei Mitarbeiter der Tankstelle. Augenzeugen berichteten, weitere Menschen seien verletzt in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht worden.

Unfall, kein Terrorakt
Der syrische Innenministers Said Sammur sagte, bei der Explosion handle es sich um einen Unfall und nicht um einen Terrorakt. Ursache sei ein "explodierter Reifen". Die Aufräumarbeiten am Ort der Explosion verliefen allerdings so auffallend schnell, dass bei einigen Beobachtern Zweifel an dieser offiziellen Version aufkeimten. Außerdem deckten sich die Angaben des Ministers nicht mit den Beobachtungen der syrischen Augenzeugen. Sie hatten zuvor berichtet, am Heck des Busses sei ein Sprengsatz detoniert, wobei mindestens sechs Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden seien. "Um den Bus herum liegen überall noch Leichenteile", hatte ein Augenzeuge erklärt.

Schiiten im Visier
Der Bus stand nach Augenzeugenberichten an einer Tankstelle im Vorort Sajjida Seinab, als es im hinteren Teil des Fahrzeuges zu einer Explosion kam. Der Schrein von Sajjida Seinab, der Enkelin des Propheten Mohammed, ist ein Wallfahrtsziel, das vor allem schiitische Muslime anzieht. In dem Viertel wohnen viele schiitische Flüchtlinge aus dem Irak. Die meisten Pilger, die den Ort besuchen, kommen aus dem Iran. Im gleichen Viertel waren durch einen Bombenanschlag im September vergangenen Jahres 17 Menschen ums Leben gekommen. Der Anschlag soll damals von militanten Islamisten aus dem Irak geplant worden sein.

Syrien ist der engste Verbündete des Irans in der Region. Am Donnerstag hielt sich der iranische Atom-Unterhändler Said Jalili zu Gesprächen mit der syrischen Führung in Damaskus auf.

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