Einigung

Kompromiss bei Gaslieferungen

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Russland und Ukraine haben sich auf neue Liefermengen geeinigt.

Russland und die Ukraine haben ihre jüngsten Spannungen über Gaslieferungen beigelegt. Die Energieriesen beider Länder, Gazprom und Naftogaz, hätten sich auf neue Liefermengen geeinigt, sagte Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin am Donnerstag nach einem Gespräch mit seiner ukrainischen Kollegin Julia Timoschenko. Die beiden Regierungschefs handelten den Kompromiss am Rande eines Treffens der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) in Jalta auf der ukrainischen Halbinsel Krim aus.

Naftogaz hatte erklärt, zum Kauf von 52 Milliarden Kubikmetern Gas aus Russland vertraglich verpflichtet zu sein, obwohl die Ukraine in diesem Jahr lediglich etwas mehr als die Hälfte davon benötige. Dem ukranischen Energiekonzern drohten empfindliche Geldbußen für den Fall, die festgelegte Gasmenge nicht vollständig abzunehmen. Am Mittwoch hatte Timoschenko angedroht, die Gebühren für den Transit von russischen Gas durch die Ukraine nach Europa ab dem 1. Jänner 2010 verdoppeln zu wollen.

Ukraine will Rechnungen rechtzeitig bezahlen
Jetzt versicherte Timoschenko ihrem russischen Kollegen Putin, dass ihr Land seine Rechnungen für Gaslieferungen rechtzeitig bezahlen werde. Kiew werde außerdem alle seine Verpflichtungen als Transitland für russische Gaslieferungen in Richtung Westen erfüllen.

Putin hatte vergangene Woche davor gewarnt, dass Russland die Gaslieferungen in die Ukraine erneut stoppen könnte, falls die Rechnungen nicht bezahlt würden. Die Ukraine ist ein wichtiges Transitland für russische Gaslieferungen an EU-Länder. Im vergangenen Winter hatte Moskau Kiew im Streit über unbezahlte Rechnungen den Gashahn zugedreht. Der Lieferstopp führte auch in der EU zu Versorgungsengpässen. Ein Viertel des in Europa verbrauchten Gases stammt aus Russland, 80 Prozent davon werden über die Ukraine geliefert.

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