Ein neues Raktenabwehrsystem wurde installiert.
Russland hat wegen der jüngsten Atomtests in Nordkorea seine Luftabwehr im Grenzgebiet zum kommunistischen Nachbarland deutlich verstärkt. Die Armee habe dort vor kurzem das Raketenabwehrsystem S-400 stationiert, sagte Generalstabschef Nikolai Makarow am Mittwoch nach Angaben der Agentur Interfax. Das Verteidigungsministerium in Moskau sei besonders besorgt, weil das nordkoreanische Testgelände so nahe an der russischen Grenze liege, sagte Makarow während eines Besuchs in der Mongolei. Bisher hatte Moskau die nordkoreanischen Tests zwar kritisiert, eine Verlegung schwerer Militärtechnik in den Osten des Landes aber ausgeschlossen.
Verhandlungen
Russland hat indes erstmals offiziell sein
Interesse am Kauf eines französischen Hubschrauberträgers der Mistral-Klasse
bestätigt. Das Verteidigungsministerium in Moskau verhandle derzeit mit dem
NATO-Mitglied darüber, sagte Generalstabschef Makarow. Er rechne mit einem
Vertragsabschluss bis Jahresende. Künftig sollten dann pro Jahr zwei bis
drei Schiffe des Typs gemeinsam in Russland gebaut werden, kündigte Makarow
an. Der Kauf ausländischer Waffentechnik ist in Moskau heftig umstritten.
Gegner fürchten insbesondere um die Zukunft der heimischen Rüstungsbranche.
Waffentechnik
Russland sei zwar im Bau von Waffentechnik hoch
qualifiziert, müsse aber dennoch gelegentlich etwas im Ausland kaufen,
begründete Makarow das geplante Geschäft mit dem NATO-Mitglied. "Es gibt nun
einmal keine Schiffe dieser Klasse in Russland." Auf dem französischen
Kriegsschiff, das rund 700 Millionen Euro kosten soll, haben mehr als 20
Hubschrauber Platz. Laut Moskauer Medien will Russland auch die Lizenz für
den Bau der Schiffe erwerben, um moderne Technologien für seine
Rüstungsbranche zu erhalten. Erst im April bestellte Moskau bei Israel
unbemannte Spionageflugzeuge im Gesamtwert von 37 Millionen Euro. Nach
Angaben der Presse kaufte das auf seine Waffenproduktion so stolze Land
damit erstmals seit 1940 wieder Militärtechnik im Ausland.