Wenige Wochen vor der am 26. Oktober stattfindenden Landtagswahl ist einer der Kandidaten in Südtirol mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert.
Der wegen Schmiergeldvorwürfen verhaftete Landtagskandidat der Südtiroler Grünen und Bürgerlisten ist von der Kandidatenliste gestrichen worden. Dem Geologen aus Meran wird zudem Erpressung im Amt zur Last gelegt.
Verhaftet
Der Geologe war von der Finanzpolizei festgenommen
worden, als er in seinem Büro von einem Unternehmer 2.500 Euro entgegennahm.
Nach Auskunft der Finanzpolizei handle es sich dabei um drei Prozent der
Auftragssumme für Hangsicherungsarbeiten, die von einer Gemeinde
ausgeschrieben worden waren und bei denen er als Bauleiter fungiert habe.
Ihm wird Erpressung im Amt zur Last gelegt.
Die Vertreter der gemeinsam kandidierenden Südtiroler Grünen und Bürgerlisten wollen den gestrichenen Kandidaten nicht ersetzen. Der Platz werde nicht nachbesetzt, erklärte Elda Letrari-Cimadom, die Vorsitzende der Bürgerlisten.
Betont wurde, dass sich der Geologe selbst um einen Listenplatz beworben habe. Er habe in mehreren Punkten überzeugt und sei deshalb auf die Liste gesetzt worden.
Ermittlungen auf Hochtouren
Wie Oberstaatsanwalt Cuno Tarfusser
erklärte, liefen die Ermittlungen auf Hochtouren. Aus diesem Grund wollte er
auch keine näheren Angaben zu den Ermittlungen machen. Er bestätigte nur,
dass der Verdächtige mit einem Umschlag mit 2.500 Euro Bargeld ertappt
worden sei. Dem aus Meran stammenden und in Bozen wohnhaften Geologen wird
Erpressung im Amt vorgeworfen. Er soll in seiner Funktion als Bauleiter für
Hangsicherungsarbeiten im Auftrag einer Gemeinde, von einem Unternehmer drei
Prozent von der Ausschreibungssumme gefordert haben.
Tarfusser betonte, dass nun geklärt werden müsse, ob es sich um einen Einzelfall handle oder ob der Verdächtige öfter Schmiergelder gefordert habe. Der Festgenommene befand sich im Bozner Gefängnis und soll am Mittwoch erstmals einvernommen werden.