Nahost-Konflikt

Scholz warnte in Telefonat mit Netanyahu vor Eskalation

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In einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu hat der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz erneut vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten gewarnt.

Nach Angaben des deutschen Regierungssprechers Steffen Hebestreit informierte Netanyahu Scholz am Sonntag über die Lage in der Region. "Der Bundeskanzler unterstrich, dass es nun weiterhin darum gehe, eine Eskalation und einen regionalen Flächenbrand zu vermeiden", teilte Hebestreit mit.

Auch habe der deutsche Regierungschef die Entscheidung der Staats- und Regierungschefs beim Europäischen Rat erläutert, weitere Sanktionen gegen Iran zu ergreifen. Scholz habe bekräftigt, dass sich die Bundesregierung weiter eng mit den Partnern in der Gruppe der sieben großen Wirtschaftsnationen (G7) und in der EU abstimmen werde.

Deeskalation des Iran

Als Reaktion auf den iranischen Großangriff am vergangenen Wochenende hatte Israel nach Medienberichten am Freitag einen Gegenschlag auf militärische Ziele im Iran ausgeführt. Als Signal für eine mögliche Deeskalation spielt der Iran den Angriff allerdings herunter. Auch äußert sich Israel nicht dazu. Dem massiven Raketen- und Drohnenangriff des Iran auf Israel war ein Raketenangriff auf die iranische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus vorausgegangen, bei dem zwei Generäle und weitere Mitarbeiter getötet wurden. Dieser Angriff wurde Israel zugeschrieben.

Der israelische Präsident Yitzhak (Isaac) Herzog äußerte sich indes extrem besorgt darüber, dass der Iran schon bald über Atomwaffen verfügen könnte. Herzog sagt in einem Interview mit "Bild" und anderen Axel-Springer-Medien in seinem Amtssitz in Jerusalem: "Die eindeutig größte Bedrohung für die Stabilität in der Welt ist der Drang des Iran nach der Bombe." Der Präsident appellierte angesichts dieser Gefahr an die freie Welt, gemeinsam zu handeln und "falls nötig auch zu kämpfen". Herzog warnte vor einer Appeasement-Politik gegenüber dem Iran. In der Geschichte hätten sich immer die Zeiten als Problem erwiesen, "in denen man versucht, seinem Feind entgegenzukommen". Dies gelte auch jetzt wieder.

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