Nach Zusammenstößen mit der Polizei wurden neun Menschen festgenommen.
Bei einem Generalstreik im spanischen Baskenland ("Euskadi") ist es am Donnerstag zu Ausschreitungen gekommen. Radikale Separatisten beschädigten nahe Bilbao die Oberleitungen einer Bahnstrecke und legten den Zugverkehr zeitweise lahm, wie die Behörden mitteilten. Zudem errichteten Vermummte in der Industriemetropole mit brennenden Reifen Straßenbarrikaden. In der Küstenstadt San Sebastian habe es vereinzelte Zusammenstöße mit der Polizei gegeben. Neun Menschen seien festgenommen worden.
Aufstand
Zu dem eintägigen Ausstand im Baskenland und der
Nachbarregion Navarra hatten nationalistische und separatistische
Gewerkschaften aus Protest gegen den Arbeitsplatzabbau aufgerufen. Der
Streik sei ein Erfolg gewesen, erklärten die Gewerkschaften ELA und LAB nach
einer Großdemonstration mit Tausenden Teilnehmern in Bilbao. Vor allem in
der Industrie habe es massive Arbeitsniederlegungen gegeben.
Arbeitslosigkeit
Nach Ansicht der baskischen Regierung und des
Arbeitgeberverbandes war der Ausstand dagegen ein Fiasko. Höchstens 20
Prozent der Arbeitnehmer seien dem Streikaufruf gefolgt. Im Zuge der
schweren Rezession in Spanien ist die Arbeitslosigkeit im Baskenland und
Navarra auf rund zehn Prozent gestiegen. Sie liegt aber noch weit unter dem
Spanien-Durchschnitt von 17,4 Prozent.
Kritik
Der neue baskische Regierungschef Patxi Lopez kritisierte,
der Streik sei politisch motiviert gewesen. Eigentliches Ziel sei es
gewesen, die erste nicht nationalistische Regierung in der jüngeren
Geschichte des Baskenlandes unter Druck zu setzen, sagte der Sozialist. Die
beiden großen gesamtspanischen Gewerkschaften CCOO und UGT beteiligen sich
nicht an dem Ausstand.