Tote und Verletzte

Selbstmordanschlag in Bagdad

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Ein Selbstmordattentäter hat sich am Montag in Bagdad in die Luft gesprengt und dabei nach Polizeiangaben mindestens 13 Rekruten der irakischen Armee mit in den Tod gerissen. 18 Menschen seien verletzt worden.

Der Täter löste der Polizei zufolge einen Sprengsatz in einem vollbesetzten Kleinbus vor dem Rekrutierungszentrum Muthanna im Westen der irakischen Hauptstadt aus. Der Shuttle-Bus sollte die Bewerber zu dem Büro bringen.

Polizeikreisen zufolge handelte es sich bei den Opfern um Rekruten des Militärstützpunkts Muthanna, der in der Vergangenheit wiederholt Ziel von Selbstmordattentätern war. Die Ausbildung von irakischem Militär ist ein Kernelement für einen Abzug der US-Truppen aus dem Land. Neben den Rekrutierungsbüros von Polizei und Armee zählen Märkte, Pilgerstätten, Restaurants, Straßensperren der Polizei, Tankstellen und Orte, an denen Tagelöhner auf Arbeit waren, zu den bevorzugten Anschlagzielen der Terroristen.

US-Soldat getötet
Wie die US-Armee mitteilte, wurde ein US-Soldat am Sonntagabend während einer Patrouille nördlich von Bagdad getötet. Er sei von einer Kugel aus einer Automatikwaffe getroffen worden.

Seit Beginn der US-Invasion im Irak kamen mehr als 2.660 Angehörige der US-Armee ums Leben. Allein in den vergangenen acht Tagen starben im Irak 18 US-Soldaten.

Nuri al-Maliki verschob Iran-Reise
Der irakische Regierungschef Nuri al-Maliki verschob unterdessen ohne Angabe von Gründen seine erste Reise in den Iran. Ein neuer Termin sei nicht angesetzt, hieß es am Montag. Das Verhältnis zwischen den beiden schiitischen Staaten hat sich nach dem Sturz des Sunniten Saddam Hussein deutlich verbessert. In der vergangenen Woche hatte das US-Militär das Kommando über die irakische Armee an das Land übergeben. Das ist nach US-Angaben ein wichtiger Schritt hin zu einem Abzug der 155.000 ausländischen Soldaten, zumeist Amerikaner, aus dem Irak.

Derweil wertete ein US-Militäroffizier einem Zeitungsbericht zufolge die Aussichten für einen Frieden in der westirakischen Provinz Anbar weiterhin als schlecht. Nach Einschätzung des Chefs der Geheimdienstabteilung der US-Marineinfanteristen im Irak könne das US-Militär kaum etwas tun, um die politische und soziale Situation in der Provinz zu verbessern, berichtete die "Washington Post". Zudem gebe es keine funktionierende Verwaltung in der Region. Das Vakuum sei vom irakischen Arm der Extremistenorganisation Al-Kaida ausgefüllt worden. Kreisen des Militärs zufolge sei dies der erste Bericht eines hochrangigen Offiziers, der derart negativ ausfalle. Anbar grenzt an Syrien, Jordanien und Saudiarabien an. Die Provinz gehört zu den am meisten umkämpften Regionen im Irak. US-Truppen verzeichneten dort die höchsten Verluste.

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