Nordirlands Vize-Premier McGuiness reichte Peter Robinson erstmals die Hand.
Ausgerechnet die Sex- und Finanzaffäre um die First Lady in Nordirland hat zu einem symbolträchtigen Handschlag zweier einst verfeindeter Politiker geführt. Aus Mitleid mit dem betrogenen bisherige Regierungschef Peter Robinson reichte ihm sein Vize-Ministerpräsident Martin McGuinness bei einer privaten Begegnung erstmals die Hand, die Robinson ergriff.
Affäre mit 40 Jahre jüngerem Mann
"Ich dachte, dass es
unter diesen Umständen falsch wäre, etwas anderes zu machen", begründete
Robinson sein Eingehen auf die Geste am Sonntag in einem Interview. Beide
Politiker stehen der gemeinsamen Regionalregierung zwischen einst
verfeindeten Protestanten und Katholiken vor.
Robinson hatte nach der Sex- und Finanzaffäre seiner Frau (60), die ihn mit einem 40 Jahre jüngeren Mann betrogen hatte und in dubiose Geldgeschäfte verwickelt war, seine Ministerpräsidenten-Amt vorübergehend niedergelegt. Er blieb aber Chef der protestantischen Partei Democratic Unionist Party (DUP).
Ex-Mitglied der IRA
Obwohl er bisher mit McGuinness von der
katholischen Sinn-Fein-Partei die gemeinsame Regierung stellt, hatte er mit
seinem Stellvertreter noch nie einen Händedruck ausgetauscht. McGuinness
gehörte zu den wichtigsten Mitgliedern der einstigen Terrororganisation IRA.
Im Nordirlandkonflikt zwischen pro-britischen Protestanten und republikanischen Katholiken waren seit den 60er Jahren mehr als 3500 Menschen ums Leben gekommen. Die Republikaner wollten eine Abspaltung Nordirlands von Großbritannien durchsetzen.