Der Mann soll mit Anderen vier Iraker aus Rache erschossen haben. Im April erfolgt das Verfahren gegen einen der mutmaßlichen Haupttäter.
Wegen Mordes an vier irakischen Gefangenen hat ein amerikanisches Militärgericht in der Oberpfalz einen US-Soldaten zu 35 Jahren Haft verurteilt. Der 27-jährige Joseph Mayo gestand am Montag in Vilseck, im Frühjahr 2007 in Bagdad vier Iraker gefesselt, ihnen die Augen verbunden und sie mit Kopfschüssen getötet zu haben. Er wird seine Strafe im Militärgefängnis Fort Leavenworth in Kansas absitzen.
Sechstes von sieben Verfahren
Der Prozess gegen den Oberfeldwebel
ist das sechste von ursprünglich sieben geplanten Verfahren in den Rose
Barracks von Vilseck gegen US-Soldaten im Zusammenhang mit der Tötung der
vier Iraker. Alle Beschuldigten sind oder waren Angehörige eines Bataillons,
das heute zu der in Deutschland stationierten 172. Infanteriebrigade gehört.
Mayo wurde unehrenhaft aus dem Militärdienst entlassen.
Verfahren gegen Haupttäter im April
Im April soll das
Verfahren gegen einen weiteren mutmaßlichen Haupttäter, den mit 40 Jahren
ältesten und als Hauptfeldwebel ranghöchsten Beschuldigten namens John
Hatley, beginnen. Dieser soll nach der Aussage Mayos den Anstoß zur Tötung
der vier Iraker gegeben haben. "Hatley meinte, dass die Personen in wenigen
Tagen wieder freigelassen würden, wenn wir sie in Gewahrsam nehmen würden.
Er sagte, wir sollten uns selbst um sie kümmern. Ich stimmte zu", erklärte
Mayo am Montag vor Gericht.
Als Vergeltung erschossen
Den Irakern war ein Angriff auf eine
Nachtpatrouille der US-Armee vorgeworfen worden. Obwohl nicht genug Beweise
dafür vorlagen, wurden sie zum Stützpunkt der Einheit in Bagdad gebracht.
Später wurden die Männer nach Zeugenaussagen von drei Angehörigen der
Patrouille auf ein abgelegenes Gelände gebracht und dort als Vergeltung für
den vermeintlichen Angriff erschossen.