4.500 GIs geplant

Streit um US-Basis in Italien

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Die Regierung von Romano Prodi will die Erweiterung des Stützpunktes in Vicenza genehmigen, die Linksparteien fordern ein Referendum.

In Italien eskaliert der Streit um die geplante Erweiterung des US-Militärstützpunktes in Vicenza, auf dem 2.750 Fallschirmjäger der im nordirakischen Kurdengebiet operierenden 173. Luftlande-Brigade stationiert sind. Die Einheit gehört zur Schnellen Eingreiftruppe Südeuropa (Setaf) der US-Armee. Die US-Regierung will den Stützpunkt vergrößern. 4.500 US-Soldaten sollen bis 2010 in Vicenza stationiert werden. Die erweiterte US-Basis soll sich auf ein Gelände von 450.000 Quadratmeter unweit des Flughafens Dal Molin von Vicenza erstrecken. Das Projekt wird 500 Millionen Dollar (347.732 Euro) kosten.

Die Regierung Prodi wird am Freitag entscheiden, ob sie der US-Regierung die Genehmigung für die Erweiterung des Stützpunktes geben will. Washington droht mit dem Abzug aller US-Soldaten und deren Verlegung nach Deutschland, sollten die Regierung Prodi und die städtischen Behörden nicht die Genehmigung für die neue Basis geben. Dies würde Hunderte von Arbeitsplätzen in der Stadt kosten, die mit der Anwesenheit der US-Soldaten in Vicenza zusammenhängen.

Volksabstimmung gefordert
Die Linksparteien stemmen sich mit dem Argument gegen den Bau der Basis, die amerikanischen Kampfflieger seien eine Umweltgefährdung für die Stadt. Die traditionell anti-amerikanisch eingestellten Gruppierungen warnen vor einer Umweltbelastung durch den Bau der neuen 600.000 Kubikmeter großen Struktur. Sie fordern ein Referendum, in dem die Bürger Vicenzas über die Erweiterung des Stützpunktes entscheiden sollen.

Vergangene Woche war es zu Spannungen beim Besuch des US-Botschafters in Italien, Ronald P. Spogli, in Vicenza gekommen. Zirka 200 Globalisierungsgegner warteten vor dem Gemeinderat auf den Botschafter. Spogli wurde heftig ausgepfiffen. Zu Krawallen kam es zwischen Demonstranten und der Polizei, die die Globalisierungsgegner vom Auto des Botschafters fern halten wollte. Dabei wurde eine Person verletzt.

Regierung will grünes Licht geben
Die Regierung Prodi ist dagegen gewillt, grünes Licht für die Erweiterung des Stützpunktes zu geben. "Die Regierung von Silvio Berlusconi hat bereits ein Abkommen mit der US-Regierung abgeschlossen, das wir respektieren müssen", sagte Innenminister Giuliano Amato.

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