Finanzminister Steinbrück will die Schweiz auf die Black List der OECD setzen - wegen der Steuerpolitik. Bern reagiert empört.
Nach den scharfen Kritik von Finanzminister Peer Steinbrück an der Schweizer Steuerpolitik hat die Regierung in Bern den deutschen Botschafter Axel Berg einbestellt. Ihr Ministerium sei beauftragt worden, Berg einzuberufen und ihm nicht nur die Überraschung, sondern auch das Missbehagen über die Äußerungen deutlich zu machen, erklärte Außenministerin Micheline Calmy-Rey am Mittwoch in Bern. Die Ministerin erinnerte daran, dass in der Diskussion auch das Wort "Peitsche" gefallen sei, was sie als inakzeptabel bezeichnete.
Die Schweizer Regierung will laut Calmy-Rey weiter auf den Dialog mit der EU setzen. Sie verwies dabei auf ein Treffen von Bundespräsident Pascal Couchepin mit dem EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso im Dezember.
Steinbrück will Schweiz auf Schwarze Liste der OECD setzen
Steinbrück
hatte am Dienstag in Paris auf einer internationalen Konferenz zum
schädlichen Steuerwettbewerb die Schweiz scharf kritisiert. Er forderte
dabei, dass die Schweiz auf die Schwarze Liste der OECD gesetzt werden
sollte.