Eigenartige Kritik

Topolanek bezeichnete Journalisten als "Lügner"

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Der tschechische Premier versorgte die Journalisten auf einer PK mit einer Tafel Schokolade - um sie gleich darauf für ihre Berichterstattung zu rügen.

Zuckerbrot und Peitsche: Auf einer Pressekonferenz in Prag ließ Tschechiens Premier den anwesenden Journalisten kleine Schokoladen verteilen. Es sollte sich um ein "Heilpflaster" für die Kritik handeln, die er an den Medien bei dem Treffen übte.

Kritik an "Lügen" der Journalisten
Topolanek kritisierte nämlich die Berichterstattung der Medien und nannte eine Serie von Fällen aus den vergangenen Tagen, wo sich die Journalisten "Lügen", "Nicht-Professionalität" oder "Oberflächlichkeit" zu Schulden kommen lassen hätten.

Pilze wichtiger als Radar-Anlage
Der Regierungschef beschwerte sich beispielsweise, dass die Medien in der vergangenen Woche "nur auf eine oberflächliche Weise" über die Regierungssitzung auf dem westböhmischen Schloss in Spalene Porici zu der geplanten US-amerikanischen Radar-Anlage informiert hätten. Anstatt dessen habe man nur über die Proteste gegen das Radar oder darüber informiert, dass die Kabinetts-Mitglieder nach der Sitzung in den Wald gingen, um Pilze zu sammeln.

Unzufrieden zeigte sich Topolanek auch über die Berichterstattung der Medien aus seinem kürzlichen Besuch in der Karlsbader Region. Die Journalisten hätten sich nur darauf konzentriert, dass er Golf gespielt habe, obwohl er "einige wichtige Treffen mit den Vertretern der Region" gehabt habe.

"Gestörte" Kommunikation
Topolanek hatte in der vergangenen Woche angekündigt, regelmäßige Treffen mit den Medien zu veranstalten, um seine Kommunikation mit den Journalisten, die "gestört" sei, zu verbessern. Doch ob da eine Schokolade wirklich die richtige Methode ist? Seine Antwort auf eine Frage zu seinem Privatleben war es jedenfalls sicherlich nicht:

"Auf blöde (Fragen) antworte ich nicht!"
Topolanek, der seit Anfang 2007 bei seiner Geliebten lebt, wurde gefragt, ob er sich mit seiner Ehefrau bereits auf eine Scheidung geeinigt habe. Der Premier antwortete: "Es gibt kluge Fragen und blöde Fragen. Und auf die blöden antworte ich nicht".

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