Die Vereinten Nationen halten die Lage wieder für sicher genug. Im Jahr 2003 hatten sie sich nach einem Anschlag auf ihr Hauptquartier zurückgezogen.
Die internationale Gemeinschaft hat dem Irak in New York versprochen, ihn künftig stärker beim nationalen Versöhnungsprozess, dem Wiederaufbau und der wirtschaftlichen Entwicklung zu unterstützen. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, der den irakischen Premier Nouri al-Maliki und hohe Regierungsvertreter aus einem guten Dutzend Länder zu der Konferenz eingeladen hatte, sagte eine größere UNO-Rolle im Irak zu. Erwogen würde unter anderem ein zusätzliches UNO-Büro zur Koordinierung von Hilfsmaßnahmen in Bagdad und ein neuer UN-Stützpunkt in Basra.
Sicher genug
Maliki sagte, die Sicherheitslage habe sich
mittlerweile ausreichend verbessert, um eine größere Rolle der UNO zu
ermöglichen. Der Irak sei in der Lage, für die UNO Sicherheit zu
garantieren, so dass die Organisation ihre Rolle effektiv ausüben könne. Ban
sagte, Frieden könne nicht nur durch militärische Mittel erreicht werden.
Regionale Zusammenarbeit sei für die irakischen Bemühungen für eine
Aussöhnung in dem Land von zentraler Bedeutung.
Vier Jahre Pause
Die Vereinten Nationen hatten das Zweistromland
im August 2003 - nach dem verheerenden Bombenanschlag auf ihr Hauptquartier
in Bagdad, bei dem auch UNO-Sonderbeauftragter Sergio Vieira de Mello ums
Leben gekommen war - verlassen.
Weltgemeinschaft
US-Außenministerin Condoleezza Rice lobte das
Treffen als "echtes Bekenntnis der Weltgemeinschaft und der Nachbarn des
Irak", dem Land zu Frieden und nationaler Einheit zu verhelfen. Ihr
französischer Amtskollege Bernard Kouchner lobte den Irak dafür, sich den
Herausforderungen entschieden zu stellen. Der Irak verdiene "mehr als bisher
die kollektive Suche nach Lösungen für seine Probleme". Neben den USA und
Frankreich nahmen die Außenminister oder andere Regierungsvertreter von
Großbritannien, Russland, China, dem Iran, der Türkei, Kuwait, Ägypten,
Jordanien und Saudi-Arabien an der dreistündigen Konferenz teil.
Eine vergangenen Monat verabschiedete UNO-Resolution sieht eine größere Rolle der UN im Irak vor. Die Resolution war von den USA und Großbritannien eingebracht worden, die vor mehr als vier Jahren ohne die Zustimmung der Organisation im Irak einmarschiert und den damaligen Diktator Saddam Hussein gestürzt haben. Kritikern zufolge wollen sie die politische Verantwortung für den konfliktbeladenen Staat nun bei den Vereinten Nationen abladen und dann ihre Truppen abziehen. Die Regierungen in Washington und London haben das dementiert.