Wie erst jetzt bekannt wurde, kam es bereits kurz vor Weihnachten zu einem ernsten Zwischenfall im Persischen Golf: Die USA feuerten Warnschüsse ab.
Bereits im Dezember hat ein amerikanisches Kriegsschiff im Persischen Golf Warnschüsse gegen ein iranisches Schnellboot abgefeuert, teilte die US-Marine am Freitag mit. Ein Boot habe sich der USS Whidbey Island am 19. Dezember mit großer Geschwindigkeit genähert und den Kurs erst geändert, nachdem die Schüsse abgegegeben waren.
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Offizielle Bestätigung
Die Mitteilung der Marine war die
erste offizielle Bestätigung, dass es in der Region des Persischen Golfs zum
Abfeuern von Warnschüssen gekommen ist. Am 22. Dezember sei es zu einer
ähnlichen Situation gekommen, das Schiff USS Carr habe jedoch keine
Warnschüsse abgeben müssen. Die zum Teil bewaffneten Schnellboote hätten
nach dem Ertönen von Warnsignalen abgedreht, wie die US-Marine erklärte.
Ob die Boote den Iranischen Revolutionswächtern zugehörig waren wie jene, mit denen es am vorigen Sonntag mit erneut zu einer Konfrontation kam, konnte die Marine nicht mit Sicherheit sagen. Es wäre am Sonntag in der Straße von Hormuz (Hormus) beinahe zu einem Schusswechsel gekommen. Teheran hat diesen Zwischenfall jedoch als Routinezwischenfall bezeichnet, Washington sprach von einer beunruhigenden Eskalation und legte erstmals nach einem solchen Zwischenfall formellen diplomatischen Protest ein.
Aggressive Iran-Politik
Der Zwischenfall lasse eine Änderung der
militärischen Strategie des Iran erkennen, erklärte US-Generalstabschef
Admiral Mike Mullen am Freitag in Washington vor Journalisten, während das
Videomaterial des Zwischenfalls vom Sonntag gezeigt wurde. Die Schnellboote
der Iranischen Revolutionsgarde werden demnach in der Region aggressiver zum
Einsatz kommen. Das Vorkommnis vom Sonntag sei der "provokativste und
dramatischste" Fall gewesen, der ihm bisher bekannt sei, sagte Mullen. "Der
Zwischenfall sollte uns alle daran erinnern, wie real die Bedrohung durch
den Iran ist und wie sehr wir bereit sind, dieser Bedrohung zu begegnen,
wenn es dazu kommt."
Ob die Stimme, die am Sonntag per Funk damit drohte, die drei US-Schiffe zu sprengen, von den Schnellbooten kam oder vom Festland konnte Mullen zufolge nicht festgestellt werden. Es sei jedoch sicherlich keine zufällige zeitliche Übereinstimmung, hieß es dazu im Pentagon.
US-Präsident George W. Bush hatte den Iran bereits zuvor vor ernsthaften Konsequenzen gewarnt, sollte das Land erneut amerikanische Kriegsschiffe im Persischen Golf provozieren. Die Meeresenge von Hormuz ist weltweit eine der wichtigsten Wasserverbindungen für Öltransporte.