Beinah-Schusswechsel

Washington legt formell Protest gegen Teheran ein

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Nach dem Beinahe-Feuergefecht amerikanischer und iranischer Schiffe im persischen Golf protestieren die USA nun offiziell.

Die US-Regierung hat wegen des Beinahe-Schusswechsels zwischen amerikanischen und iranischen Schiffen in der Straße von Hormus formellen diplomatischen Protest in Teheran eingelegt. Iranische Schnellboote hatten sich am Sonntag US-Kriegsschiffen genähert und sie nach US-Angaben provoziert und mit einer Sprengung gedroht. Teheran sprach dagegen von einem Routinezwischenfall.

Video 2
Das iranische Fernsehen hatte am Donnerstag ein Video des Vorfalls gezeigt. Darauf spricht ein Mann in ein Funkgerät, im Hintergrund sind drei US-Schiffe zu sehen. Die Aufnahmen wurden offenbar von einem kleinen Boot aus gemacht, das mindestens 100 Meter von den Kriegsschiffen entfernt war. Iranische Boote oder eine Provokation sind nicht zu erkennen.

Das grobkörnige Video ist fünf Minuten und 20 Sekunden lang, der bedrohliche Zwischenfall hielt nach US-Angaben etwa 20 Minuten lang an.

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Das US-Verteidigungsministerium hatte schon am Dienstag einen Film vorgelegt, auf dem sich iranische Schnellboote US-Kriegsschiffen nähern. Dieses gut vier Minuten lange Video enthält die iranische Drohung, die US-Schiffe zur Explosion zu bringen. Die Schnellboote drehten nach amerikanischer Darstellung in dem Moment ab, als die US-Marine das Feuer eröffnen wollte.

Drohgebärde
US-Präsident George W. Bush warnte den Iran vor ernsthaften Konsequenzen, sollte das Land erneut amerikanische Kriegsschiffe im Persischen Golf provozieren. "Alle Optionen liegen auf dem Tisch", wenn es darum gehe, die Schiffe zu schützen, sagte Bush am Mittwoch in Jerusalem.

Die Straße von Hormuz verbindet den Persischen Golf mit dem Golf von Oman. Die Verbindung ist weltweit eine der wichtigsten Seestraßen für den Öltransport.

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