Laut einer britischen Studie müssen sich die USA in Zukunft noch stärker auf strategische Partner verlassen.
Die USA haben nach Ansicht des renommierten Internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS) als Weltmacht ausgedient. US-Präsident Barack Obama werde sich immer stärker auf seine Partner verlassen müssen, um seine politischen Ziele umsetzen zu können, heißt es im am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht der Londoner Forschungseinrichtung: "Innenpolitisch mag Obama unter dem Motto 'Yes We Can' auftreten; in der Außenpolitik wird er jedoch zunehmend einräumen müssen 'No We Can't' (nein, wir schaffen es nicht)" - zumindest nicht alleine."
Militärische Stärke an der Grenze
"Ganz gleich, welche
Maßstäbe man ansetzt, der Anteil der USA an der 'globalen Macht' ist
eindeutig rückläufig", erklären die Autoren der Studie weiter. Der
verzweifelte Kampf der US-Truppen gegen Aufständische im Irak und in
Afghanistan habe die Grenzen ihrer militärischen Stärke aufgezeigt. Und die
weltweite Finanzkrise habe die wirtschaftliche Basis der USA ausgehöhlt.
Zugleich habe Washington die Zugkraft verloren, einen Frieden im Nahen Osten
herbeizuführen oder den Iran zum Verzicht auf sein Atomprogramm zu bewegen.
Partnerschaften wichtig
Die Autoren des Jahresberichts loben
Obama dafür, dass er die Zeichen der Zeit erkannt habe und die
Zusammenarbeit mit anderen Staaten suche. Hieraus könnten sich neue
Partnerschaften von entscheidender strategischer Bedeutung ergeben - sei es
im Atomstreit mit dem Iran und Nordkorea oder im Kampf gegen die Taliban.
Und so kommt die Studie zu dem Schluss: "In den nächsten ein bis zwei Jahren
werden die USA ihre Stärke vor allem darauf konzentrieren müssen, möglichst
viele Staaten davon zu überzeugen, im Sinne Washingtons mehr Verantwortung
zu übernehmen."