Besuch beim Ex-Feind

USA und Libyen schlagen bei Besuch von Rice ein neues Kapitel auf

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Als erste US-Außenministerin seit 55 Jahren ist Condoleezza Rice am Freitag zu einem Besuch in Libyen eingetroffen.

Die Reise beweise, dass es für die USA keine ewigen Feindschaften gebe, sagte Rice bei ihrer Ankunft. Zusammen mit Libyens Staatschef Muammar Gaddafi wollte sie am Abend zusammen das Fastenbrechen feiern, mit dem die Muslime im Ramadan die Enthaltsamkeit des Tages beenden.

Zuletzt hatte im Mai 1953 der amerikanische Außenminister John Foster Dulles Libyen besucht. Rice war zu diesem Zeitpunkt noch nicht geboren.

Der Besuch soll nach den Jahrzehnten der Feindschaft eine weitere Normalisierung der Beziehungen markieren. Rice selbst sprach im Vorfeld von einem historischen Moment. Libyen hatte 2003 sein Programm zum Bau von Massenvernichtungswaffen aufgegeben und damit seine Rückkehr in die Staatengemeinschaft eingeleitet. Beide Seiten haben Entschädigungszahlungen vereinbart: Libyen für die Opfer der Lockerbie- und "La Belle"-Anschläge, die USA für die der Angriffe auf Tripolis und Benghasi.

Gaddafi hat wiederholt seine Bewunderung für Rice ausgedrückt. "Ich unterstütze meine geliebte schwarze afrikanische Frau", sagte er vor einem Jahr in einem Interview mit Al Jazeera. "Ich bewundere sie und bin stolz auf die Art, wie sie sich zurücklehnt und den arabischen Anführern Befehle erteilt."

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