Scharfes Gesetz

USA verbieten "Light"-Zigaretten

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Der Senat will Zigarettenherstellern in den USA untersagen, "Light"- oder "Ultra-light"-Zigaretten anzupreisen.

Schwerer Schlag für die Tabakindustrie: "Light"-Zigaretten dürfen künftig in den USA nicht mehr verkauft werden.

Obama sagte zu der Senatsentscheidung am Donnerstag, die endgültige Verabschiedung werde Geschichte machen. Das Gesetz ist eines der schärfsten gegen die Tabakindustrie in den USA seit der offiziellen Feststellung der Behörden vor 45 Jahren, dass Rauchen zu Lungenkrebs führt.

Das Repräsentantenhaus stimmt am Freitag über die Regelung ab, mit der Unterschrift von Präsident Barack Obama tritt sie in Kraft.

Jahrelanger Kampf
Die Industrie hat sich seit mehr als einem Jahrzehnt gegen die Auflagen gewehrt. Im Jahr 2000 entschied das US-Verfassungsgericht, dass die FDA unter den damaligen rechtlichen Bestimmungen keine Handhabe habe, Tabakprodukten Auflagen zu machen. Obamas Vorgänger George W. Bush verhinderte in seiner Amtszeit mehrere Kongress-Initiativen, ein neues Gesetz zu verabschieden.

Schutz für Kinder
Der demokratische Senator Dick Durbin erklärte am Donnerstag, das nun geplante Gesetz "wird Kinder schützen und wird Amerika schützen". An jedem einzelnen Tag, an dem nicht gehandelt werde, würden 3.500 Kinder in den USA zum ersten Mal eine Zigarette rauchen, sagte Durbin - so viele Kinder könnte man in 70 Schulbussen unterbringen. Die Tabaklobby sei jahrelang die mächtigste Gruppe gewesen, die die Gesetzgebung beeinflusst habe.

Matthew Myers von der Kampagne Tobacco-free Kids nannte das Gesetz die bislang gewichtigste Maßnahme des Kongresses, um das Rauchen einzudämmen. Nach amtlichen Angaben sterben jährlich 400.000 Amerikaner an den Folgen des Rauchens. Zusätzlich entstehen dem Gesundheitssystem jährlich 100 Milliarden Dollar Kosten im Zusammenhang mit dem Rauchen.

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