Gewalt im Irak

Vier US-Soldaten entführt und ermordet

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Eine Gruppe von bewaffneten Männern, die sich als Amerikaner tarnten, hat im Irak vier US-Soldaten entführt und später mit Kopfschüssen hingerichtet.

Wie das US-Militär in Bagdad am Samstag bestätigte, ereignete sich der Vorfall am 20. Jänner. Damit wurde eine frühere offizielle Darstellung korrigiert, derzufolge die vier Soldaten zusammen mit einem Kameraden direkt bei einem Überfall auf ein Regierungsgebäude in Kerbala im Zentralirak ums Leben gekommen seien, wie es hieß.

In der neuen Mitteilung des Militärs heißt es nun, dass die Aktion anscheinend sorgfältig vorbereitet worden war. Danach trugen die neun bis zwölf Unbekannten bei ihrem Überfall offenbar US-Uniformen und auch Waffen amerikanischen Typs und drangen gezielt an irakischen Sicherheitskräften vorbei in eine Abteilung des Regierungsgebäudes vor, in der sich die US-Soldaten aufhielten. Sie griffen die Amerikaner dann mit Gewehren und Handgranaten an. Ein US-Soldat wurde auf der Stelle getötet, seine vier Kameraden wurden von den Männer verschleppt und später während einer Verfolgung durch irakische Sicherheitskräfte von den Entführern ermordet. Die Angreifer konnten flüchten.

Bombenanschläge fordern elf Tote
Bei zwei Bombenanschlägen am Samstag sind in Bagdad mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 34 Menschen wurden dabei verletzt, wie die Polizei mitteilte. Selbstmordattentäter hatten ihre mit Sprengstoff beladenen Autos in einem belebten schiitischen Geschäftsviertel im Osten der Stadt zur Explosion gebracht. Die Autobomben detonierten in unmittelbarer Nähe einer Polizeiwache. Eine Welle der Gewalt erfasste am Samstag auch die Erdölstadt Kirkuk im Norden des Landes.

In Kirkuk starben vier bewaffnete Männer, als ihr Fahrzeug plötzlich explodierte. Möglicherweise sei die Explosion aus Versehen ausgelöst worden, mutmaßten die Behörden. In einem anderen Teil der Erdölstadt überfielen Unbekannte einen Kleinbus. Bei der Schießerei starben zwei Männer, vier weitere wurden verletzt.

Rascher Rückzug aus dem Irak?
Unterdessen machte die neue Präsidentin des US-Abgeordnetenhauses, Nancy Pelosi, bei einem Treffen mit dem irakischen Regierungschef Nuri al-Maliki am Freitagabend in Bagdad klar, dass sie und ihre demokratischen Parteikollegen einen raschen Rückzug der US-Truppen aus dem Land wollten. Einer Mitteilung der irakischen Regierung zufolge antwortete Maliki, dass der Truppenabzug durch eine schnellere Ausbildung der irakischen Sicherheitskräfte und eine schnellere Lieferung von Ausrüstung beschleunigt werden könnte.

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