Gesundheit

Weltweit mehr Krebstote durch Fukushima

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Bisherige Schätzungen sind noch zu verharmlosend gewesen.

Nach der Veröffentlichung einer US-amerikanischen Untersuchung über den Zusammenhang zwischen der Fukushima-Katastrophe und Krebserkrankungen hagelte es am Dienstag vonseiten der Umweltorganisation Global 2000 Kritik. "Aus unserer Sicht ist das eine grob verharmlosende Einschätzung auf Basis von unzureichendem Datenmaterial", so die Organisation. Atom-Experte Reinhard Uhrig schätzt, dass der Atomunfall in Japan sogar Hunderttausende zusätzliche Krebsfälle zu verantworten habe.

Die Zahlen von Global 2000 würden nämlich eine ganz andere Sprache sprechen: In der Präfektur Fukushima werden gerade 360.000 Kinder auf Schilddrüsenkrebs untersucht, der bei den Kleinen normalerweise sehr selten vorkommt, berichtete die Organisation. Von 38.114 untersuchten Kindern und Jugendlichen hatten allerdings bereits 13.384 oder umgerechnet 35 Prozent Knoten in der Schilddrüse, davon 970 mit einem Durchmesser von über fünf Millimeter, berichtete Global 2000. "Sehr wahrscheinlich werden 120.000 Kinder aufgrund der Fukushima-Katastrophen Schilddrüsenknoten bekommen und mit einem hohen Krebsrisiko leben müssen", meinte Uhrig.

Die IAEA hätte bereits 2006 ähnlich verharmlosende Zahlen zur Tschernobyl-Katastrophe veröffentlicht: Man habe damals von 52 unmittelbar nach der Katastrophe getöteten Menschen und von nur 5.000 bis 6.000 weiteren Krebstoten gesprochen. Aus ukrainischen Aufzeichnungen gehe allerdings hervor, dass von den 600.000 Liquitadoren, die in Tschernobyl das schmutzige Aufräumgeschäft erledigen mussten, bereits 100.000 gestorben

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