Die geheime Wahl zum nächsten Pontifex beginnt. Wer das Rennen machen wird, ist noch unklar. Die Wettbüros haben einen Favoriten, allerdings keinen glasklaren.
Die Welt schaut auf den Vatikan: Wer wird der nächste Pontifex. Nachdem Papst Franziskus am Ostermontag mit 88 Jahren gestorben ist, beginnt die geheimste Wahl der Welt - das "Konklave" (übersetzt "mit dem Schlüssel"), um ein neues Kirchenoberhaupt zu bestimmen. Die Zocker in den Wettbüros haben schon einen neuen Favoriten. Aber: Ganz einig sind sich die Buchmacher nicht.
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Auf dem Online-Wettportal "Polymarket" wurden bereits über 3,5 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 3,05 Millionen Euro) gesetzt – der Favorit: Kardinal Pietro Parolin (70). Er liegt derzeit mit einer "Siegwahrscheinlichkeit" von 34 Prozent an der Spitze. Wer 100 Euro auf ihn setzt, kann sich im Gewinnfall über 294 Euro freuen – das entspricht einer satten Rendite von 194 Prozent.
Pietro Parolin (70)
Kardinal Pietro Parolin ist Italiener und stand Papst Franziskus politisch nahe. Er sprach bereits über Themen wie Klima und Ausbeutung. Die gleichgeschlechtliche Ehe lehnt er in der Tradition der Kirche streng ab.
Weitere "papstfähige" Kandidaten
Unter den weiteren "papstfähigen" Kandidaten auf "Polymarket" finden sich laut den privaten Wettteilnehmern vor allem liberale Kirchenmänner. Der Philippiner Luis Antonio Tagle (67) liegt mit einer Siegeschance von 23 Prozent gut im Rennen – er gilt als offen in der Auslegung kirchlicher Lehren, auch im Umgang mit homosexueller Liebe. Am Ostermontag wurde er von den Zockern sogar noch als Top-Favorit gehandelt. Chancen werden auch dem Italiener Matteo Zuppi (69) eingeräumt, der als noch progressiver gilt und ebenfalls in der engeren Auswahl stehen dürfte.
Die "Polymarket"-Zocker sind sich fast einig, dass der nächste Papst aus Europa stammen wird (65 Prozent Wahrscheinlichkeit).
Das sagen die professionellen Buchmacher
Die professionellen Buchmacher in Großbritannien bewerten das "Rennen" um das Papstamt teils anders als die privaten Online-Zocker. Beim Wettanbieter "Paddy Power" liegt Pietro Parolin mit einer Quote von 6:4 (entspricht rund 40 Prozent Wahrscheinlichkeit) in Führung. Bei "William Hill" hingegen liefern sich Parolin und Luis Antonio Tagle ein Kopf-an-Kopf-Rennen – beide kommen dort auf eine Quote von 7:4, also jeweils etwa 36,4 Prozent.