Mit dem Tod von Papst Franziskus (†88) endet nicht nur sein Pontifikat – auch sein wichtigstes Symbol wird zerstört: der sogenannte Fischerring.
Dieses traditionsreiche Insigne erhalten alle Päpste bei ihrer Amtseinführung. Franziskus wählte eine vergoldete Silbervariante, während frühere Päpste auf massives Gold setzten. Der Ring zeigt den Apostel Petrus in einem Boot mit Netz – ein Bild für das "Fischeramt" des Papstes – und trägt den eingravierten Namen des amtierenden Pontifex.
Papst mit vergoldetem Fischerring (Anulus Piscatoris)
Die Zerstörung des Rings ist Teil eines festen vatikanischen Rituals, das mit dem Tod oder Rücktritt eines Papstes beginnt. Verantwortlich dafür ist der Camerlengo (Anm. sogenannter Kardinalskämmerer), der während der sogenannten Sedisvakanz, der papstlosen Zeit, zentrale Aufgaben übernimmt.
Die vom Vatikan veröffentlichten Bilder des Leichnams von Papst Franziskus zeigen einen silbernen Bischofsring, den Franziskus als Erzbischof von Buenos Aires trug, am Ringfinger.
Darum wird das Macht-Symbol zerstört
Der Ring wird unter Aufsicht hoher Würdenträger mit einem silbernen Hammer oder einem Spezialwerkzeug so beschädigt, dass er nicht mehr als Siegel missbraucht werden kann – etwa zur Fälschung offizieller Dokumente oder zur Täuschung über die päpstliche Identität.
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Bis ins 19. Jahrhundert wurde der Ring tatsächlich als Siegel genutzt. Heute steht seine Zerstörung vor allem symbolisch für das Ende eines Pontifikats. Der Stuhl Petri ist nun leer – und der Weg frei für das nächste Konklave und einen neuen Papst. Ein neues Kapitel der Kirchengeschichte beginnt.